"Quicar": Auch Volkswagen startet mit Carsharing

02.11.2011 15:42 Uhr
Am 16. November startet VW in Hannover unter dem Namen "Quicar" die Kurzzeit-Vermietung von zunächst 200 Golf Bluemotion.
© Foto: VW

VW-Vertriebsvorstand Klingler hat am Mittwoch das neue Projekt vorgestellt, das am 16. November in Hannover startet. Obwohl andere Hersteller schon länger Carsharing betrieben, könne sich Volkswagen hier einen Vorsprung erarbeiten.

Nach den Rivalen BMW und Daimler setzt nun auch VW auf das Carsharing. Am 16. November startet in Hannover unter dem Namen "Quicar" die Kurzzeit-Vermietung von zunächst 200 Golf Bluemotion. Dies kündigte Vertriebsvorstand Christian Klingler am Mittwoch in der niedersächsischen Landeshauptstadt an. Außerdem stünden 70 Autos für längere Mietzeiten von mindestens zehn Stunden bereit ("Quicar Plus"). Dabei wird der Fuhrpark um den Up, den Beetle, das Golf Cabriolet, den Passat Variant Bluemotion, den Sharan und die Nutzfahrzeug-Modelle ergänzt. Die Autos können an rund 50 Stationen abgeholt und abgegeben werden. Wenn das Projekt "Quicar" gut anlaufe, sei eine Erweiterung um zusätzliche Modelle und auf mehr als 100 Standorte in Hannover geplant, erklärte Klingler. Die Kunden können die Wagen nach kostenpflichtiger Registrierung über das Internet, Smartphones oder ein Callcenter buchen. Auf den Führerschein des Nutzers wird ein Chip geklebt, mit dem sich der Mietwagen öffnen lässt. Schlüssel und Tankkarte liegen im Handschuhfach, neben dem Sprit ist auch eine Vollkasko-Versicherung im Preis enthalten. "Eine halbe Stunde wird sechs Euro kosten, jede weitere Minute 20 Cent", sagte Klingler. Der Vertriebschef kann sich einen Ausbau des Angebots vorstellen: "Wir gehen davon aus, dass das auch in anderen Märkten und Städten eine Rolle spielen kann." Mietstationen auf dem Land seien vorerst aber nicht geplant. "Wir sind nicht völlig überzeugt, dass es in ländlichen Gebieten eine größere Nachfrage dafür gibt." Schrittmacher für Elektromobilität Obwohl andere Hersteller schon länger Carsharing betrieben, könne sich Volkswagen hier einen Vorsprung erarbeiten. Ein Vorteil sei, dass mehrere Modelle zugleich angeboten würden, meinte Klingler. "Sie tun sich mit fünf Personen und Koffern schwer, in einen Smart einzusteigen." Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) sieht die Pläne der Wolfsburger auf einem guten Weg. Viele Einwohner bräuchten ihr Auto "nicht die ganze Woche und 24 Stunden am Tag". Der Leiter der VW-Finanzsparte, Frank Witter, sieht im Carsharing auch einen Schrittmacher für die spätere Nutzung teurer Elektroautos: "Die Frage ist: Wie machen wir Elektromobilität für viele erschwinglich?» Die Kurzzeit-Vermietung solle weder dem Verkauf von Neuwagen noch den Finanzierungs- und Leasingangeboten Konkurrenz machen. «Hier geht es nicht um ein Verdrängen, sondern um ein Ergänzen", sagte der Vorstandschef von VW Financial Services. (dpa)

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