Der Generaldirektor des österreichischen Ölkonzerns OMV, Wolfgang Ruttenstorfer, ist vom Vorwurf des Insiderhandels freigesprochen worden. Ruttenstorfer habe im März 2009, als er OMV-Aktien kaufte (wir berichteten), nicht mit Bereicherungsvorsatz gehandelt und seine Kaufentscheidung sei nicht vom Wissen über einen möglicherweise bevorstehenden MOL-Deal abhängig gewesen, sagte die Richterin des Straflandesgerichts Wien am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur APA. Staatsanwalt Michael Schön legte Berufung ein. Ruttenstorfer war vorgeworfen worden, bei einem Insidergeschäft einen Vermögensvorteil von knapp über 44.000 Euro erzielt zu haben. Der Manager hatte im März 2009 OMV-Aktien gekauft, kurz bevor der Konzern seine Anteile an dem ungarischen MOL-Konzern nach Russland verkauft hatte. Die Staatsanwaltschaft und die österreichische Finanzmarktaufsicht beschuldigten Ruttenstorfer, von dem bevorstehenden Verkauf gewusst und somit Insiderwissen genutzt zu haben. Das Gericht befand nun, alleiniger Grund für Ruttenstorfers Kaufentscheidung sei ausschließlich das an dem Tag im Konzern fixierte langfristige Vergütungsprogramm für Vorstände gewesen. Der Konzernchef habe zwar sehr wohl über Insiderinformation verfügt, diese aber nicht dazu ausgenützt, um sich zu bereichern. Ruttenstorfer sagte nach dem Freispruch vor Journalisten, aus dem Verfahren müssten alle börsenotierten Unternehmen Österreichs Lehren ziehen und damit im Zusammenhang stehende interne Prozesse noch bewusster gestalten. (dpa)
Prozess wegen Insiderhandels: Freispruch für OMV-Manager
Wolfgang Ruttenstorfer habe im März 2009, als er OMV-Aktien kaufte, nicht mit Bereicherungsvorsatz gehandelt, entschied das Straflandesgerichts Wien am Donnerstag.