Große Opel-Händler haben am Dienstag im Kanzleramt in Berlin ein Zukunftskonzept für den Rüsselsheimer Autobauer auf nationaler und europäischer Ebene vorgelegt. Das Gespräch habe in Abstimmung mit anderen deutschen Opel-Partnern stattgefunden und sei auf Anregung und mit Zustimmung von Kanzlerin Angela Merkel zustande gekommen, erklärte Dello-Geschäftsführer Kurt Kröger im Anschluss. Über Verlauf und Ergebnisse sei absolute Vertraulichkeit vereinbart worden. An dem Gespräch nahmen neben Kröger auch Peter Dahlmann (GF Dresen-Gruppe) und Jürgen Behren-Gerresheim (GF AZ-West) sowie der zuständige Abteilungsleiter Jens Weidmann teil. Weitere Beratungen sollen "zeitnah" geführt werden, sobald alle Beteiligten die aus dem heutigen Termin resultierenden "Hausaufgaben" gemacht hätten. "Wir vertreten die größten Opel-Händler in Deutschland. Die Adam-Opel GmbH und ihre Tochterunternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil der deutschen und europäischen Wirtschaftslandschaft – und damit die Opel-Händler auch", sagte Kröger. Man müsse deshalb um Opel kämpfen. Die Autohäuser planen für den Fall einer Insolvenz oder Liquidation des amerikanischen Mutterkonzerns General Motors (GM) und der damit drohenden Insolvenz der Adam Opel GmbH, eine neue Gesellschaft auf nationaler und europäischer Ebene zu gründen. Damit, so Kröger, könne der Erfolg der Marke mit dem Blitz unabhängig von den Ereignissen in den USA langfristig sichergestellt sowie die Produktionsstandorte in Deutschland und Europa erhalten werden. Die Opel-Partner wollen die Gesellschaft selbst wirtschaftlich tragen. Zur Finanzierung seien aber auch zusätzliche Bürgschaften durch den Staat oder die Bundesländer erforderlich, hieß es. Zudem sehen die Überlegungen eine Kapitalbeteiligung der Opel-Mitarbeiter vor. "Wir denken europäisch" Eine "Renationalisierung" von Opel sei indes kein Thema, erklärten die drei Geschäftsführer auf Nachfrage. Vielmehr müsse im europäischen Rahmen gedacht und die Tochtermarken mit einbezogen werden. "Alles, was wir denken und tun, ist europäisch", sagte Kröger. (st)
Opel-Übernahme: Händler suchen Gespräch mit Berlin

Die Geschäftsführer von Dello, Dresen und AZ-West haben am Dienstag im Bundeskanzleramt ihre Rettungspläne für Opel vorgestellt. Zu Gesprächsverlauf und -ergebnissen schwiegen sie aber eisern.