Die französische Marke Kleber hat einen Pneu entwickelt, der kleinere Löcher von selbst wieder abdichtet. Gänzlich neu ist die "Protectis" genannte Technologie nicht. Sie startete 1999 in den USA als Uniroyal "Nailguard" und wird seit vergangenem Jahr in Frankreich und Polen angeboten. Ab sofort sind in Deutschland die Kleber-Pkw-Sommerreifen Viaxer AS, Dynaxer HP und Dynaxer DR sowie der Winterreifen Krisalp HP optional als Protectis-Versionen erhältlich. Der Beiname steht für eine besonders elastische, Kaugummi-ähnliche Beschichtung, die, 3,6 Millimeter stark auf die Innenseite des Laufstreifens aufgetragen, "Plattfüße" vermeiden soll. Nägel und Schrauben bis 4,7 Millimeter Durchmesser sollen von der Beschichtung zunächst luftdicht umschlossen werden. Bereits während dem Arbeiten des Fremdkörpers im Laufstreifen dringt der Kunststoff in den Einstichkanal ein und dichtet den Stahlgürtel gegen Feuchtigkeit ab. Den Angaben zufolge ist der Reifen nach der Entfernung des Fremdkörpers gänzlich luftdicht und uneingeschränkt bis zur Profilgrenze nutzbar. Diesem Vorteil im Vergleich zu konventionellen Runflat-Reifen steht der Nachteil ungeschützter Seitenwände gegenüber. Auch dürfte sich durch die, je nach Reifendimension, 400 bis 600 Gramm Mehrgewicht pro Reifen der Rollwiderstand vergrößern. Das Kleber-Marketing empfiehlt einen Mehrpreis von zehn Euro gegenüber Reifen dieser Marke ohne Protectis. Werkstätten, Autohäuser und Reifenhändler erhalten Vermarktungshilfen wie Thekenaufsteller mit Broschüren, Demonstrationsdisplays mit Kompletträdern sowie Poster. (pd)
Neue Pkw-Reifen von Kleber reparieren sich selbst
Eine besonders elastische Innenbeschichtung soll Löcher bis 4,7 Millimeter Durchmesser "heilen"