Webasto will nach der Übernahme der Cabrio-Sparte des insolventen Konkurrenten Edscha Marktführer für Cabrio-Dächer werden. "Wir wollen im Cabriogeschäft bis Mitte des Jahrzehnts 500 Millionen Euro umsetzen", sagte Webasto-Finanzvorstand Holger Engelmann dem "Handelsblatt" (Dienstag). Das Unternehmen sei bisher in diesem Bereich zu klein gewesen, um eine wichtige Rolle zu spielen. "Jetzt haben wir die kritische Masse", sagte Engelmann. Webasto ist auf Dachsysteme und Standheizungen spezialisiert. Im vergangenen Sommer hatte das Unternehmen die Übernahme der Edscha-Sparte mit damals europaweit rund 1.200 Mitarbeitern bekanntgegeben (wir berichteten). Die Karosserie-Sparte von Edscha ging an den spanischen Investor Gestamp Automoción. Gemeinsam kommen Webasto und Edscha derzeit in dem Geschäftsbereich auf einen Umsatz von 320 Millionen Euro. Wichtigste Konkurrenten sind die Magna-Tochter CTS und die Dachsparte des insolventen Autozulieferers Karmann, die sich ebenfalls zusammenschließen wollen. Mehrheitseigentümer von Edscha war zuvor der Finanzinvestor Carlyle. Der Autozulieferer hatte im Februar 2009 angesichts der Einbrüche auf den weltweiten Automobilmärkten und Finanzierungsproblemen Insolvenzantrag für die europäischen Standorte gestellt. Branchenschätzungen zufolge hat Webasto rund 50 Millionen Euro für die Edscha-Sparte bezahlt, hieß es in dem Bericht. Der Umsatz des familiengeführten Unternehmens mit Sitz in Stockdorf nahe München sei wegen der Krise der Automobil- und Zulieferbranche im vergangenen Jahr um 400 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro eingebrochen. "2009 schreiben wir eine schwarze Null", sagte Engelmann der Zeitung. Für das laufende Jahr rechne er mit einer "leichten Steigerung". (dpa)
Nach Edscha-Übernahme: Webasto will Marktführer für Cabrio-Dächer werden

"Wir wollen im Cabriogeschäft bis Mitte des Jahrzehnts 500 Millionen Euro umsetzen", kündigte Webasto-Finanzvorstand Holger Engelmann an. Trotz Umsatzeinbruchs schrieb der Familienbetrieb 2009 nach eigenen Angaben eine "schwarze Null".