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Metastudie zur Klimawende: Technologieoffenheit bei Energie und Mobilität

09.05.2023 11:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
CO2-Ziele; Flottenwerte; Flottenausstoß; Klimaziele, CO2-Vorgaben; CO2-Grenzwerte
© Foto: Olivier Le Moal / stock.adobe.com

Die Branchenkenner Jochen Lauer und Norbert Haug haben in einer wissenschaftlichen Untersuchung verschiedene seriöse Studien zur Klimawende und deren Folgen ausgewertet. Der kompakte Überblick.

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Der Fellbacher Diplom-Ingenieur Jochen Lauer (Lauer & Weiss) und der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug haben eine Metastudie zur Klima-, Energie- und Mobilitätswende vorgelegt. Erstmals präsentiert wurde die wissenschaftliche Untersuchung Mitte April bei der Delegiertenversammlung der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart

Die zentralen Ergebnisse: 

  1. Der Prozess, vor allem von CO2-Ausstoß, muss nicht nur reduziert, sondern umgekehrt werden.
  2. Dekarbonisierung gilt nur für die Atmosphäre.
  3. Kohlenstoff ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Umgebung und unseres Lebens. Es ist nicht möglich, Kohlenstoff zu "verhindern", derzeit herrscht sogar CO2-Mangel in Chemie und Nahrungsmittelindustrie. Es müssen parallel zur THG-Börse physische CO2-Kreisläufe aufgebaut werden.
  4. CO2 aus der Atmosphäre kann von Nutzpflanzen aufgenommen und in Biogasanlagen separiert werden.
  5. CO2 aus der Atmosphäre kann über Nutzpflanzen (Wald, Moore und Algen) aufgenommen und gebunden werden.
  6. CO2 aus der Atmosphäre kann über E-Fuels und biogene Kraftstoffe gebunden werden, weiter sogar langfristig in Kunststoffen und chemischen Produkten.
  7. Die großen CO2-Emittenten fossile Kraftwerke (Kohle, Öl, Gas), Stahl- und Metallherstellung und die Zementindustrie müssen über große CCS-Systeme (Carbon Capture Systeme) neutralisiert werden.

Die Schlussfolgerungen der Studienautoren:

  1. Der Einsatz alternativer Energieträger in Form von flüssigen Kraftstoffen, wie die Beimischung verfügbarer klimaneutraler biogener Kraftstoffe ist schneller wirksam als die langsame Umstellung auf batterieelektrische Systeme.
  2. Die CO2-Belastung bei der Batterieherstellung würde bei Einsatz dieser Alternative deutlich verringert.
  3. Künftige preislich konkurrenzfähige Wasserstoffwirtschaft bedeutet den Import synthetischer Kraftstoffe aus Regionen mit hohem regenerativem Energiepotenzial. Deren hohe Energiedichte würde dann vor allem auch zur saisonalen Energiespeicherung in unseren Regionen benötigt.
  4. Im Vergleich zur rein batterieelektrischen oder reinen Wasserstoff-Strategie fielen signifikant geringere Kosten für die erforderliche Infrastruktur an.
  5. Die vorgestellte Metastudie beweist ganz faktisch, dass die Energiewende entscheidend für die "klimafreundliche" Zukunft ist und die Mobilitätswende ohne diese wirkungsvoll vollzogene Energiewende scheitern wird.
  6. Bereits kurzfristig ist dringend geboten, Maßnahmen zu den bereits herrschenden Folgen des Klimawandels zu treffen. Menschen, Tiere und Natur sind auf die nun häufiger auftretenden Wetterextreme vorzubereiten.

Konkret bedeutet das:

  1. Wassermanagement gegen Dürre- und Starkregenereignisse mit entsprechender Anpassung von Forst- und Agrarwirtschaft
  2. Der Klimawandel ist nicht zu stoppen, ihm muss vielmehr mit wirkungsvollen Maßnahmen begegnet werden, um die zu erwartende Bedingungen bestehen zu können.
  3. Globale, abgestimmte Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen müssen weiter vorangetrieben werden – greifen werden diese allerdings erst langfristig.

Jochen Lauer und Norbert Haug: "Es gibt nur wenige neutrale, für jedermann verständliche und zusammenfassende Ausführungen zu dem Themenkomplex – und wenn, dann ohne volkswirtschaftliche Kosten-Nutzenabschätzung. Metastudie heißt, mit den wichtigsten Fakten einer Auswahl seriöser Studien aus kompetenten Instituten einen sachlichen Überblick zu dem wohl wichtigsten Themenkomplex unserer Zeit zu geben."

Obermeister Torsten Treiber: "Hier eine Studie, da eine Studie und alle passen genau zu den Zielen, die jeweils mobilitätspolitisch vertreten werden, das kann kein Zufall sein, der eher für Verwirrung, denn für gute Entscheidungen sorgt. Das Problem ist, dass sich viele als Kaiser fühlen, der genau weiß, was kommt. Der technische Fortschritt ist aber nicht vorhersagbar: Wenn der Kaiser aufs Pferd setzt, hilft das nicht weiter. Wenn der Kaiser technologieoffen ist, dann schon. Es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen. Beispielsweise: Wie bekommen wir rund 4,9 Millionen Tonnen CO2 aus der Luft, die allein durch den Straßenverkehr in der Region Stuttgart verursacht werden?" 

Christian Reher Geschäftsführer der Kfz-Innung Region Stuttgart: "Die einen können darauf setzen, Pkw, Lkw und Motorräder zu verbieten, die anderen darauf, e-angetriebene Fahrzeuge zu forcieren und die Dritten darauf, dass die technische Entwicklung klimaneutrale Treibstoffe oder anderweitige Überraschungen bringt. Nur ideologiefrei und technologieoffen können wir den Klimawandel bewältigen. Die Lösung zur Klimawende heißt demnach: Dem Treibhausgasproblem ist nur durch verfahrenstechnische Maßnahmen zu begegnen."



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