Angesichts neuer technischer Probleme spitzt sich die Krise um die Lkw-Maut weiter zu. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" (BZ) hat das Betreiberkonsortium Toll Collect in einem Brief an deutsche Speditionen massive Softwarefehler an den Erfassungsgeräten eingeräumt. Die defekten "On Board Units" sollen nun in einer groß angelegten Rückrufaktion erneuert werden. Das Konsortium weise in dem Schreiben darauf hin, dass der Austausch der Geräte kostenlos sei und "anfallende Kostenpauschalen der Servicepartner von Toll Collect" übernommen würden. Wie gravierend die Fehler der Geräte noch sind, zeigt sich den Angaben zufolge in einer im Brief aufgeführten Mängelliste: "Anzeige TC-mautfrei, obwohl mautpflichtige Straßen befahren werden; keine Reaktion des Gerätes auf Eingaben, obwohl alle Kontrolllampen brennen; Unterschiedlich angezeigte Mauthöhen auf identischen Strecken; Gerät schaltet sich nicht automatisch beim Ausschalten der Zündung ab." In rund zwei Wochen soll die Aktion abgeschlossen sein, der Probebetrieb sei dadurch in keiner Weise beeinträchtigt, hieß es weiter. Zulassung durch TÜV gefährdet Desweiteren machte der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) in der "BZ" auf ein weiteres gravierendes Problem aufmerksam. Nach Angaben von BGL-Geschäftsführer Karlheinz Schmidt beeinträchtigen bestimmte Bordgeräte, die auf dem Armaturenbrett im Lkw installiert werden müssen, die Fahrersicht. Dadurch sei die Zulassung durch den TÜV gefährdet. (rp)
Maut-Krise: Toll Collect startet Rückrufaktion

Erfassungsgeräte wurden defekt ausgeliefert / Auch Zulassung durch TÜV gefährdet