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Luxusmarkt China: Golf und Kino im Autohaus

25.08.2011 11:36 Uhr
Luxusmarkt China: Golf und Kino im Autohaus
© Foto: Auto-Medienportal.Net

Die rasante Entwicklung der Millionärsdichte in der Volksrepublik lässt auch Deutschlands Luxusautobauer frohlocken. Der Haken: Im Reich der Mitte gelten Reiche als schwierige Klientel.

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Lässt der Service im Autohaus zu wünschen übrig, kennen reiche Chinesen mitunter kein Erbarmen. Im März 2011 ging ein Video aus der Volksrepublik um die Welt, auf dem Arbeiter mit Vorschlaghämmern einen Lamborghini zerstören (s. Link Infobox unten). Der Besitzer des italienischen Luxus-Sportlers hatte den Schlägertrupp angeheuert, um den PS-Boliden öffentlichkeitswirksam zu demolieren. Auslöser: Der Rennwagen der absoluten Premiumklasse zickte nach der Durchsicht in einer offiziellen Lamborghini-Werkstatt herum. Für den offenbar nicht von Geldnot geplagten Chinesen war das wohl zu viel des Guten. Die Anspruchshaltung des Lamborghini-Fahrers passt nach Expertenmeinung zum Gesamtbild bestens betuchter Kunden aus dem Riesenreich, auf dessen Kaufkraft derzeit die ganze Autobranche setzt, vor allem die Luxuswagenbauer hierzulande. "Chinesen sind wesentlich ungeduldiger und anspruchsvoller als die Deutschen", sagt Christian Hummel, der Chinas Automarkt für das Beratungsunternehmen Capgemini Consulting beobachtet. Wie der Fachmann berichtet, trennen Premiumhersteller teilweise Service- und Verkaufsräume - damit die umworbenen Interessenten von der "Beschwerdekultur" nicht behelligt werden. "Die Kunden in diesem Premiumsegment in China haben wenig Erfahrung mit Service oder Autokauf. Wenn man die fragt, was sie wollen, sagen sie: 'alles'." Der Käuferkreis für Luxuswagen in China wächst enorm. Capgemini erstellt regelmäßig Studien über die Geld-Millionäre, deren flüssiges Vermögen bei mehr als einer Million US-Dollar (rund 700.000 Euro) liegt. Diese Gruppe zählt in China mittlerweile 535.000 Menschen. Von 2009 auf 2010 war das noch einmal ein Anstieg um zwölf Prozent. "Ihr Vermögen hat vermutlich sogar noch etwas stärker angezogen", sagt Klaus-Georg Meyer, Vize-Chef bei dem Beratungsunternehmen. Der halben Million Dollar-Millionäre standen in Deutschland 2010 gut 900.000 Super-Reiche gegenüber. Doch in China leben mit gut 1,3 Milliarden Menschen etwa 17-Mal so viel wie in Deutschland - und der Wohlstand ist dort, ebenso wie der Bedarf an Autos, ein junger Trend. Konkurrenz um gute Servicekräfte Doch China-Fachmann Hummel warnt vor zu viel Euphorie: "Die deutschen Hersteller haben Mammutaufgaben vor sich in China. Das eine ist, die Serviceerwartungen zu erfüllen. Das andere ist aber auch generell, die ganzen neuen Autohäuser auf Servicequalität zu trimmen. In den Wachstumsregionen muss das Personal ja von Null ausgebildet werden - und nicht selten wirbt dann die Konkurrenz die Leute ab." Dieser Prozess sei lang und teuer, sagt Hummel. "Im Umkehrschluss sind die Preise aber auch höher - im Schnitt 30 bis 40 Prozent über Vergleichswerten aus Deutschland. Das liegt nicht nur an den meist über dem Konzernschnitt liegenden Margen, sondern auch an Dingen wie Luxussteuern oder Importzöllen", berichtet der Berater. Zu den Mammutaufgaben gehöre es auch, die Markenloyalität der Chinesen zu festigen - man denke an den Lamborghini. Die Erwartungen chinesischer Kunden unterscheiden sich zum Beispiel fundamental von denen aus Deutschland. Die Autohäuser sind wesentlich größer und wesentlich luxuriöser. Die Sitzecke mit Kaffeemaschine reicht da nicht. Es gibt Golfübungsplätze, Kinos, Billardtische oder Bars. (Heiko Lossie, dpa)

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