Kleine Inspektion : Kurzmeldungen aus der Branche

04.04.2011 11:28 Uhr
Hella soll bereits bei der Bundesagentur für Arbeit eine Anfrage auf Einführung von Kurzarbeit gestellt haben.
© Foto: Hella

Japankrise: Hella erwägt Kurzarbeit / Trittin fordert Verbrauchsobergrenzen für Autos / Siemens will Elektromotoren für Daimler liefern

Der westfälische Automobilzulieferer Hella bereitet sich einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge wegen fehlender Teile aus Japan auf Kurzarbeit vor. Der Elektronik- und Scheinwerferhersteller aus Lippstadt habe bereits bei der Bundesagentur für Arbeit eine Anfrage gestellt. Das Unternehmen mit sieben Standorten in Deutschland fürchtet, dass Autofirmen Teile anderer Zulieferer fehlen könnten und daher die Produktion ins Stocken gerate. Das könne bedeuten, dass auch bei Hella die Bänder zeitweise still stehen müssten, sagte ein Manager dem Magazin. Vor einer Woche hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) bestätigt, dass mehrere deutsche Firmen wegen der Japan-Krise Kurzarbeit prüfen. Sie befürchteten, dass sie wegen Lieferengpässen in einigen Wochen ihre Produktion zurückfahren müssten. ______________________________ Der Elektrokonzern Siemens will laut einem Zeitungsbericht Elektromotoren für den Autohersteller Daimler liefern. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) am Samstag berichtete, laufen derzeit Gespräche zwischen den beiden Konzernen, die sogar auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens hinauslaufen könnten. Möglich sei dem Blatt zufolge aber auch eine reine Lieferbeziehung. Siemens wolle nicht nur die Motoren, sondern auch die dazugehörige Steuerungstechnik entwickeln. Bei Siemens war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen; auf FAZ-Anfrage wollte keiner der beiden Konzerne den Bericht kommentieren. Ein Siemens-Sprecher sagte nur: "Wir sind in Gesprächen mit verschiedenen Autoherstellern und wollen vom Sommer 2011 an Elektromotoren liefern." Die Konkurrenten im Werben um einen Auftrag von Daimler sollen laut "FAZ" Bosch, Continental und Delphi sein. ______________________________ Der Spritverbrauch bei teuren Autos soll nach dem Willen des Grünen-Bundestagsfraktionschefs Jürgen Trittin politisch gedeckelt werden. "Wir müssen dazu beitragen, dass sich das Premium-Segment anders definiert als durch hohen Verbrauch und Gewicht", sagte Trittin in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zwar lehnten es die Grünen ab, dass die Politik der Wirtschaft diktiere, was sie herstellen solle. Er forderte aber andere Rahmenbedingungen. "Dazu gehören verbindliche niedrigere Verbrauchsobergrenzen." Der Grünen-Politiker kritisierte die deutschen Hersteller, weil sie in den neuen umweltfreundlichen Techniken nicht führend seien. "Die gesamte deutsche Automobilindustrie ist, wenn es um die Umstellung auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge geht, von asiatischem Know-how abhängig. Das müssen wir durchbrechen", sagte Trittin. (dpa)

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