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Horex-Comeback auf der IAA: Bereit zum Neustart

24.09.2015 10:08 Uhr
Die neue Horex VR6 feiert auf der diesjährigen Automesse IAA ihren Neuanfang.
© Foto: Horex

Eigentlich ist die IAA eine Automesse. das hindert die deutsche Motorradmarke Horex nicht, ihre Wiederauferstehung just dort zu zelebrieren. Mit einem Modell, dem man ansieht, wie exklusiv es ist.

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Von Ulf Böhringer, SP-X

Es ist vollbracht! Nur ein gutes halbes Jahr, nachdem die im August 2014 insolvent gewordene Motorradmarke Horex mit der 3C-Carbon Group AG einen neuen Besitzer gefunden hat, präsentiert dieser auf der jetzt beginnenden IAA die neue Horex VR6. Erstes Modell ist eine auf 33 Exemplare limitierte Sonderversion namens "Silver Edition", die mit zahlreichen Karbonteilen und teuren Fahrwerks- und Bremsenkomponenten ausgestattet ist. Ihr Preis ist noch nicht bekannt, dürfte aber jenseits gängiger Regionen liegen. Im kommenden Frühjahr soll die Serienversion der Horex VR6 erhältlich sein; das Modell wird Mitte November auf der Motorradmesse EICMA in Mailand präsentiert werden.

Wer die im Sommer 2012 präsentierte Horex VR6 der vormaligen Horex GmbH noch vor Augen hat, schüttelt irritiert den Kopf: Ähnlichkeiten sind zwar vorhanden, doch die Anmutung beider Fahrzeuge könnte unterschiedlicher nicht sein. War die in rund 250 Exemplaren in der gläsernen Horex-Manufaktur in Augsburg gebaute VR6 von zurückhaltenden, eher biederen Linien gekennzeichnet und verriet optisch rein gar nicht, dass ihr Käufer mindestens 21.700 Euro zu berappen hatte, so blendet die neue Horex VR6 mit einem hochwertigen Materialmix aus Karbon, Edelstahl, Aluminium und feinstem Leder nachgerade das Auge des Betrachters. Freilich wird die limitierte und nummerierte Sonderversion auch ein ausgesprochen kostspieliges Vergnügen; angesichts der Raffinesse im Umgang mit hochinnovativen Materialien ist nicht ausgeschlossen, dass der Preis in die Region von Ducatis Superleggera vorstößt. Die war mit 65.000 Euro kalkuliert, wurde jedoch 500mal gebaut und war in wenigen Tagen ausverkauft.

An der neuen Horex VR6 ist mit Ausnahme des Aluminium-Brückenrahmens, der aus demselben Material gefertigten Einarmschwinge und dem 1,2 Liter großen Sechszylindermotor in VR-Bauweise alles neu: Fahrwerkskomponenten wie Telegabel, Federbein, Zündanlage, Bordelektrik, Auspuff- und Bremsanlage, Instrumentarium und Beleuchtungsanlage wurden ersetzt. Die Brüche der bisherigen Horex VR6 – beispielsweise hier ein hochinnovatives VR6-Triebwerk, dort ein vergleichsweise antiquierter Halogenscheinwerfer – wurden rigoros ausgemerzt. Voll-LED-Licht samt einem halbkreisförmigen Tagfahrlicht ist nun angesagt, Gabelklemmen, Auspuff, ja sogar die Bremsscheiben tragen mehr oder minder dezente Horex-Logos. Understatement ist die Sache nicht der "Silver Edition".

Umfangreiche Ausstattung mit Karbon

Besonders ins Auge sticht die umfangreiche Ausstattung mit Karbonteilen. "Fast 100 Prozent des Designs der neuen Horex ist eine 3C-Carbon Inhouse-Entwicklung", sagt Firmeninhaber Karsten Jerschke stolz. Die Tätigkeit der Ingenieure beschränkte sich nicht aufs Design, denn man schritt auch zur Tat: Aus Kohlefaser sind sowohl Anbau- wie auch tragende Teile gefertigt. Dazu gehören Front- und Hinterradkotflügel samt Kettenschutz, Auspuffblende, Heckrahmen, Sitzschalen und die Schale des Zentralinstruments, das mit einem schönen TFT-Display beeindruckt. Weil auch die Auspuffanlage sechs Kilogramm leichter ist als die früher verwendete Abgasanlage und nunmehr eine Lithium-Ionen-Batterie eingebaut wird, sinkt das Gewicht des Motorrads nach Firmenangaben um 30 Kilogramm. "278 Kilo waren für einen Roadster einfach viel zu viel", so Jerschke. Angesichts des weitaus attraktiveren, moderneren Designs versteht er die neue Horex nunmehr als High-End Power Cruiser. Als Folge der neuen Triebwerksabstimmung und der mit höheren Querschnitten aufwartenden Auspuffanlage liegt die Leistung jetzt bei ca. 170 PS; das frühere Modell mobilisierte 161 PS. Das maximale Drehmoment soll, wie zuvor, bei ca. 138 Nm liegen. Sechsganggetriebe und O-Ring-Kette gehören weiterhin dazu.

Doch nicht nur äußerlich, sondern auch bei der Technik hat sich allerhand getan: "Wichtig waren uns außer verbesserter Fahrbarkeit vor allem die Sicherstellung der Fahrsicherheit sowie die Erhöhung der Zuverlässigkeit und Standfestigkeit", so der neue Horex-Chef. Deshalb gibt es verschiedene Änderungen an den Motor-Innereien und eine optimierte Bearbeitungsstrategie. Weitere Ziele waren "mehr Punch von unten heraus" und ein "deutlich agileres Handling bei sportlicher Fahrweise"; beide seien erreicht worden, versichert Jerschke. Besonders wichtig war ihm, die Biederkeit des Vormodells abzustreifen.

Wer mehrmals um die neue Horex VR6 Silver Edition herumgestreift ist und versucht hat, die Horex-Schriftzüge und die Vielzahl von eingravierten oder eingeprägten Firmenlogos zu zählen (es müssen wohl mehr als 30 sein!), wird dieses Ziel als erreicht abhaken. Wie es mit dem Fahrerlebnis aussieht, bleibt allerdings abzuwarten: Es wird noch einige Monate dauern, bis die ersten Fahrzeuge verfügbar sind; sie werden am Sitz von 3C-Carbon in Landsberg/Lech gebaut.  Wo die Fertigung der Serien-Motorräder erfolgen wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Im kommenden Frühjahr sollen sie dann im Handel sein. Nimmt man das bisherige Entwicklungstempo des neuen Horex-Besitzers als Maßstab, könnte das sogar klappen.


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