Eine erneute Aktion des ADAC, bei der Mitglieder kostenlos ihre Fahrzeuge von Sommer- auf Winterreifen umrüsten lassen konnten, hat abermals Empörung beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) hevorgerufen. Am 14. und 15. November wurde die Aktion im Fürther Prüfzentrum durchgeführt, diesmal offenbar besser geplant als die erste Veranstaltung dieser Art in München, die wegen des großen Andrangs abgebrochen werden musste (wir berichteten). Der geschäftsführende Vorsitzende des BRV, Peter Hülzer, sah sich wegen der Wiederholung genötigt, einen offenen Brief an ADAC-Präsident Peter Meyer zu verfassen. Darin fordert er ihn auf, "derartige Aktionen zukünftig zu unterlassen und uns dies umgehend verbindlich zu bestätigen". Der Automobilclub greife in den Kernbereich des Reifenfachhandelsgeschäftes ein, das "auf das Dienstleistungsgeschäft Umrüstung und Umbereifung zum Winter hin dringend angewiesen" sei. Zudem wirft Hülzer dem ADAC vor, bei der Veranstaltung habe es sich in Wahrheit um eine versteckte Werbung für den Abschluss von Versicherungsverträgen gehandelt. Indiz dafür sei die Ankündigung der Aktion in der November-Ausgabe der Mitgliederzeitschrift "Motorwelt", wonach es hieß: "ADAC-Experten beraten rund um die Auto-Versicherung vom Club." Der Automobilclub hat bislang kein offizielles Statement zu den Vorgängen abgegeben. Eine Stellungnahme aus der juristischen Zentrale des Gesamt-ADAC liege noch nicht vor, erklärte ein Sprecher des ADAC-Südbayern am vergangenen Donnerstag auf Anfrage von asp-Online. (ng) Den vollen Wortlaut des Briefes können Sie unten in der Box unter "Mehr im Netz" abrufen.
Gratis-Reifenwechsel: Streit zwischen BRV und ADAC geht in die zweite Runde
Erneut hat der Club mit der kostenlosen Umrüstung von Sommer- auf Winterreifen gelockt und damit die Vertreter des Reifenhandels erzürnt. BRV-Chef Hülzer fordert vom ADAC-Präsidenten eine verbindliche Unterlassungserklärung.
Martin Klein