Die Aftermarket-Abteilung des Automobilzulieferers Bosch präsentiert in Frankfurt zahlreiche Produktneuheiten wie einen Partikelzähler, ein neues Modul zur Kalibrierung von Seiten- und Heckradar für DAS 3000 und ein Wischblatt mit integrierten Spritzdüsen.
Damit Werkstätten auf die gesetzlichen Änderungen im Bereich der Abgasuntersuchung ab Anfang 2023 vorbereitet sind, hat Bosch das Partikelzählgerät "BEA 090" entwickelt. Das Gerät wird über die BEA-PC-Software via Bluetooth in die Abgas-Messstation eingebunden und bedient. Für die Messung wird die Sonde des Partikelzählers mit dem beheizten Abgasentnahmeschlauch in das Auspuffendrohr des Fahrzeugs gesteckt. Das Ergebnis steht bereits nach kurzer Zeit zur Verfügung. Aufgrund des verhältnismäßig geringen Gewichts ist das Gerät auch für den mobilen Einsatz geeignet.
Bei Wartungs- und Reparaturarbeiten an modernen Pkw müssenWerkstätten immer häufiger die Kamerasysteme und Sensoren der unterschiedlichen Fahrerassistenzsysteme neu justieren. Mittels der "Kalibrier- und Justagevorrichtung DAS 3000" sollen Assistenzsysteme in mehreren Schritten exakt kalibriert werden können. Der zeitintensivste Prozess ist dabei die sogenannte Target-Positionierung, bei der die Kalibriervorrichtung exakt und korrekt nach Herstellervorgaben zum-Fahrzeug ausgerichtet wird. Laut Unternehmensmitteilung wird dieser Zeitaufwand mit der neuen "ADAS One Solution Software" für das DAS 3000 um mehr als 50 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Messmethoden mit Maßband oder Laser reduziert. Die Kalibrier- und Justagevorrichtung kann auch von Einsteigern verwendet werden.
Reifendruckkontrolle
Messebesucher können sich auf der Automechanika auch über die neuen Universal-Reifendruckkontrollsensoren namens "Quick Fit" informieren. Seit 2014 müssen alle in der EU zugelassenen Neufahrzeuge mit einem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) ausgestattet sein. In der Regel messen Sensoren den Reifendruck direkt am Reifen und übermitteln die Werte kontinuierlich per Funk an das RDKS-Steuergerät. Sind defekte Sensoren zu ersetzen, muss die Werkstatt häufig fahrzeugspezifische Sensoren identifizieren und separat bestellen. "Quick Fit" soll Bosch zufolge mit nur einem Sensor und den vier marktüblichen Ventilvarianten eine Fahrzeugabdeckung von über 90 Prozent innerhalb der EU erreichen.
Ebenfalls auf der Automechanika zu sehen ist das neue Wischblatt "Aerotwin J.E.T Blade" mit integrierten Spritzdüsen. Mittels der "Jet-Evolution-Technologie" soll die Waschfüssigkeit direkt vor den Scheibenwischer gelenkt werden und die Wischleistung effizienter gestalten. Gleichzeitig möchte man damit für eine bessere Sicht und eine erhöhte Sicherheit sorgen.
Im Rahmen seines Messeauftritts präsentiert Bosch auch sein Innenraumfilterprogramm. Dem Unternehmen zufolge sind immer mehr Autofahrer sensibilisiert für Themen wie Feinstaub, Allergene und Viren und wünschen sich eine bestmögliche Luftqualität im Fahrzeuginnenraum. Die Innenraumfilter-Serie soll 96 Prozent aller Fahrzeuge in Europa abdecken, für Hybrid- und Elektrofahrzeuge liegt die Marktabdeckung bei 93 Prozent.
Vor dem Hintergrund neuer Grenzwerte wird die exakte Prüfung der in modernen Dieselmotoren verbauten Common-Rail-Injektoren im Werkstattalltag immer wichtiger. Je genauer die Mengenmessung der Injektoren ist, desto präziser kann der Injektor eingestellt werden. Bosch hat einen neuen Single-CR-Injektor-Prüfstand namens "DCI 200" entwickelt, der wie der "DCI 700" eine genaue und sichere Prüfung von Commonrail-Injektoren für Pkw und Nutzfahrzeuge ermöglichen soll.
Zudem zeigt Bosch das Learning-Management-System "Bosch Automotive Campus 2.0". Außerdem stellt das Technologieunternehmen ein CDR-Tool (Crash Data Retrieval) vor, das den Abruf von Unfalldaten aus Event-Data-Recordern in den Fahrzeugen verschiedener Hersteller ermöglichen soll.
Bosch: Halle 9.0, Stände A05, A06, A15, A16 Robinair: Halle 9.0, Stand C20
- Ausgabe 09/2022 S.28 (676.8 KB, PDF)