Das Teilehandelshaus ZF Trading will sich von seinem Full-Service Werkstattkonzept Auto Crew trennen. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, gibt es noch keinen Käufer. Alois Ludwig, Vorsitzender der ZF Services-Geschäftsführung, betonte, dass das Full-Service-System nicht sterben soll. "Wir werden uns daher die Zeit nehmen, um einen Interessenten zu finden, der Auto Crew in unserem Sinne weiterführt." Man sei aber bereits mit einigen Interessenten im Gespräch, ergänzte Fabiola Wagner, Pressesprecherin von ZF Trading gegenüber asp-Online. Namen konnte sie noch keine nennen. Trotzdem habe man sich "für eine frühzeitige Veröffentlichung entschieden, um Gerüchten zuvorzukommen". Die derzeit 600 Auto Crew-Partner im In- und Ausland wurden ZF Trading zufolge bereits am Dienstag per Post benachrichtigt. Laut ZF Trading, einer Tochtergesellschaft der ZF Friedrichshafen AG, erfolgt die Umstrukturierung im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung. Seit Jahresbeginn wird die Zusammenführung der ZF Vertriebs- und Service-Organisation (SSO) und ZF Trading zu "ZF Services" vorangetrieben (wir berichteten). In diesem Zusammenhang strebe das Unternehmen eine stärkere Produktausrichtung und eine größere Internationalisierung an. Dies ist laut Unternehmensangaben mit Auto Crew nicht in wünschenswertem Maße möglich. Stattdessen wolle man sich künftig mehr auf die produktbezogenen Detailkonzepte Original Sachs Service (OSS), Lemförder Plus und Boge Service konzentrieren. Unterschiedliche Reaktionen der Partnerbetriebe Die Reaktion der Partnerbetriebe fiel unterschiedlich aus: Walter Thein aus Schweinfurt etwa, ein Auto Crew Partner der ersten Stunde, reagierte auf die Nachricht nach eigenen Angaben "sehr entspannt". Sein Betrieb nutze zwar einige Leistungsbausteine der Systemzentrale, doch sei er insgesamt zu unabhängig, als dass sich die Umstrukturierung bemerkbar machen werde. "Ich hoffe, dass sich der Eigentümerwechsel nicht negativ auf die Servicequalität auswirkt", sagte Uschi Ummenhofer vom gleichnamigen Autohaus in Unterwachingen bei Ulm. Bisher sei sie mit der Betreuung durch die Systemzentrale sehr zufrieden gewesen, betonte sie. Uwe Kondziella aus Philippsthal, seit 1996 Auto Crew-Partner, geht hingegen von einer Verschlechterung aus. "Wenn ZF als wichtiger Industriepartner wegfällt, dann muss das Auto Crew-Konzept zwangsläufig darunter leiden", prognostizierte er. Mit ZF als Partner sei man bislang auf der sicheren Seite gewesen, ein neuer Investor werde den Teilehersteller nach seinen Worten nur schwer ersetzen können. "Wir ziehen aber keine vorschnellen Schlüsse, etwa einen Systemwechsel," sagt er. Auch seinen Kollegen empfiehlt er erst einmal abzuwarten, wohin sich Auto Crew entwickle und insbesondere wer der neue Besitzer werde, so Kondziella. (msh)
Bietersuche: ZF will Werkstattsystem Auto Crew verkaufen
Das Unternehmen ist noch auf der Suche nach einem Interessenten, der das Full-Service-System weiterführt. Man wolle sich künftig auf den Ausbau der Detailkonzepte konzentrieren, hieß es. Die Partnerbetriebe haben die Nachricht unterschiedlich aufgenommen.