Leistungsfähig wie ein Benziner, drehmomentstark und sparsam wie ein moderner Diesel und dabei extrem sauber: In dem so genannten "DiesOtto"-Antrieb will Mercedes-Benz künftig die Vorteile der beiden Motortypen vereinen. Kern der Innovation sei die Raumzündverbrennung, ein effizientes, dem Diesel ähnliches Brennverfahren, erklärte Herbert Kohler, Leiter Konzernforschung bei DaimlerChrysler. Zusätzlich umfasse das neue Technologiepaket u.a. Serienlösungen wie Direkteinspritzung, Turboaufladung und variable Verdichtung. Der Stuttgarter Autobauer testet das neue Motorensystem zunächst an einem Vierzylinder mit 1,8 Litern Hubraum. Trotz deutlicher Hubraumverkleinerung ("Downsizing") entwickelt das kompakte Triebwerk eine Leistung von 175 kW / 238 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Demgegenüber soll mit Start-Stopp-Automatik ein Durchschnittsverbrauch von weniger als sechs Litern Benzin auf 100 Kilometern gegenüberstehen. Laut Hersteller wird beim Start und bei Volllast das Benzin-Luft-Gemisch wie bei einem herkömmlichen Ottomotor per Zündkerze zur Explosion gebracht. Die kontrollierte Selbstzündung, auf die der DiesOtto innerhalb eines Arbeitstaktes automatisch umschaltet, erfolgt im Teillastbereich bei niedrigen und mittleren Drehzahlen. Dies senke den Stickoxid-Ausstoß deutlich, hieß es. Die weitere Abgasreinigung übernimmt ein serienüblicher Dreiwege-Katalysator. Mittelfristig in Serie Mit der Neuentwicklung will Mercedes den Benzinmotor für die Zukunft rüsten. Die steigende Nachfrage nach Dieselfahrzeugen bedeute nicht den Abgesang auf den Benziner, sagte Kohler. Es werde auch künftig Märkte geben, in denen der Ottomotor die Nummer eins bleiben wird. Einen genauen Zeitpunkt für die Einführung der neuen Technologie nannte der Manager nicht. Das DiesOtto-Konzept halte er mittelfristig für realisierbar. (rp/dpa)
Antriebstechnik: Mercedes-Benz entwickelt Ottomotor mit Diesel-Genen

Mit dem so genannten "DiesOtto"-Antrieb sollen Benziner auch in Zukunft nicht an Attraktivität einbüßen. Der genaue Serienstart ist noch ungewiss