Die Kritik an der Abwrackprämie und der Aufstockung der Fördersumme hält an. Der Vorsitzende der staatlichen Monopolkommission, Justus Haucap, warnte vor einem Verfall der Gebrauchtwagenpreise. "Durch die staatliche Förderung verlieren Millionen Gebrauchtwagen an Wert", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag. Dies treffe deutsche Premiummarken wie Audi, Mercedes und BMW, weil sich die Nachfrage hin zu kleinen Neuwagen verschiebe. Die Monopolkommission gehört zu den wichtigsten Beratungsgremien der Bundesregierung. Haucap kritisierte die Abwrackprämie als "Geldverschwendung auf Kosten des Steuerzahlers". Die Förderung sei "ökonomisch unsinnig", weil damit vor allem die Produktion von Kleinwagen in Osteuropa angekurbelt und der Kauf von Neu- und Jahreswagen nur vorgezogen werde. Diese Nachfrage werde in Zukunft jedoch wieder entfallen. Am Gebrauchtwagenmarkt sind die Preise für ältere Modelle, für die die Förderung nicht gilt und die mehr als 2.500 Euro wert sind, dem Zeitungsbericht zufolge zuletzt deutlich gefallen. Altautoverwerter gelangen an Kapazitätsgrenzen Nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegels" drohen bei der Beantragung und Auszahlung der Prämie neue Probleme. Es komme zu Engpässen bei der Ausstellung der erforderlichen Verwertungsnachweise. Die Altautoverwerter seien an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Andreas Habel vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BVSE) spreche von etwa 800.000 Autos, die in einem Jahr normalerweise demontiert werden. Das Umweltbundesamt gehe von etwa 500.000 Fahrzeugen aus, berichtet die Zeitung. Gottfried Höll vom Verwerterverband Arge Altauto sehe die Verwertungskapazitäten bei etwa 1,2 Millionen Autos. Allerdings seien schon im Februar mehr als 600.000 Altautos abgegeben worden.
Abwrackprämie: Kritik an der Aufstockung

Experten diagnostizieren einen Verfall der Gebrauchtwagenpreise und befürchten Vorzieheffekte beim NW-Verkauf. Zudem könnten die Verschrottungen zu geringeren Umsätzen im Werkstattbereich führen.