Keine Überraschungen beim nun vorgelegten Abschlussbericht der Vereinigung der Automobilingenieure (SAE) zum Thema Kältemittel-Sicherheit: Wie schon im April angedeutet, hält die nach dem Daimler-Test neu gegründete Arbeitsgruppe mit Vertretern von zehn Autokonzernen das neue Kältemittel R-1234yf für sicher.
Zwei neue Fehlerbaum-Analysen hätten ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit eines durch Entzündung von R-1234yf ausgelösten Fahrzeugbrands viel geringer sei als viele andere Feuergefahren in einem Fahrzeug. Sie liege um ein Vielfaches unter den Risiken, die man allgemein als akzeptabel für die Gesellschaft ansehe. Eine genaue Risikobewertung findet sich auf der zweiten Seite der im Internet verfügbaren Zusammenfassung des Abschlussberichts.
Noch einmal bezeichnet die SAE in ihrem Bericht den beim Daimler-Test simulierten Kältemittel-Austritt nach einem Unfall als "unrealistisch". Es seien brandfördernde Faktoren geschaffen worden, während brandhemmende Faktoren minimiert worden seien. Bekanntlich akzeptieren die deutschen Hersteller die Form der Risikobewertung durch die SAE nicht, weswegen sie auch Anfang des Jahres aus der Arbeitsgruppe ausstiegen (wir berichteten).Laut SAE hat Daimler für die neuen Analysen "Input" geliefert. Gegenüber asp-Online konnte ein Konzernsprecher nicht konkretisieren, um welche Infos es sich handelte. Er betonte aber, dass nach dem Daimler-Ausstieg aus der Arbeitsgruppe kein Austausch mehr stattgefunden habe.
Übrigens hatte sich auch Volvo nicht mehr an der neuen Arbeitsgruppe der SAE beteiligt, allerdings mit gänzlich anderer Begründung: Die Schweden hielten auch nach dem Daimler-Test R-1234yf für sicher und eine weitere Überprüfung des Kältemittels schlichtweg für überflüssig. (ng)