Am Anfang stand zumindest eine gute Idee: Beim Sicherheitssystem, das im Jahr 1955 zum Patent angemeldet wurde und dem heutigen Konzept stark ähnelt, musste der Fahrer den Airbag beim Unfall noch selbst per Knopfdruck auslösen. Wegen dieser unpraktischen Anwendungsweise dauerte es allerdings noch viele Jahre, bis ein funktionstüchtiger weil selbstauslösender Airbag in der Automobilindustrie verbaut wurde: 1982 testeten z.B. die Göteborger eine Flotte von 200 damit ausgestattete Autos in den USA, 1987 schließlich rollte mit dem Modell 760 ein erstes Volvo-Serienfahrzeug vom Band.
Seither entwickelten zahlreiche Automobilzulieferer und Hersteller das passive Sicherheitssystem weiter. 1992 führte Volvo den Beifahrer-Airbag ein, zuerst in den Modellen 960 und 850. Später folgte der umfassende Seitenaufprallschutz, u.a. durch den Sicherheit spendenden seitlichen Luftsack. Darüber hinaus entwickelten die Schweden den Kopf-Schulter-Airbag.
Doch nicht nur die Insassen profitieren vom Fortschreiten der Sicherheitstechnik. Mittels des Fußgänger-Airbags will der Hersteller den Passantenschutz verbessern. Dabei sollen in der vorderen Stoßstange des Volvo V40 verbaute Sensoren einen Zusammenstoß registrieren und unmittelbar danach die Motorhaube um circa zehn Zentimeter anheben sowie einen Airbag vor der Windschutzscheibe auslösen. "Der geöffnete Airbag und die angehobene Haube tragen gemeinsam dazu bei, die Schwere möglicher Verletzungen deutlich zu reduzieren", wirbt Volvo.
Besseres Timing und Performance
Die eigene Forschungsabteilung arbeitet nicht nur an der Entwicklung neuer Stellen für Airbags, sondern auch an der Verbesserung der bestehenden Systeme: "Einen Airbag zu entwickeln, ist nicht die große Kunst", erklärte Lennart Johansson, Leiter des Geschäftsbereichs Insassensicherheit bei Volvo. Vielmehr müssten Timing und Performance verbessert werden. In Deutschland wollte die gegen Anglizismen aller Art zu Feld ziehende Stiftung Deutsche Sprache das Sicherheitssystem übrigens in "Prallkissen" umtaufen. (msh)