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Nissan Qashqai e-Power: Japanischer Sonderling

11.04.2022 09:18 Uhr | Lesezeit: 4 min
Nissan Qashqai e-Power: Japanischer Sonderling
Nissan setzt beim Qashqai auf einen seriellen Hybrid.
© Foto: Nissan

Statt Plug-in-Hybrid lieber e-Power. Nissans Ingenieure haben ein Unikat unter den elektrifizierten Antrieben entwickelt – das sich zudem ausgesprochen klasse fährt. Debüt ist im Sommer im Qashqai.

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Das Angebot der Autobranche an alternativen Antrieben ist heute so groß wie nie zuvor. Es reicht von verschiedenen Hybridformen über Batterieautos mit und ohne Range Extender bis hin zum Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Fahrzeug. Nissans Ingenieure haben sich jetzt etwas Neues ausgedacht und serienreif entwickelt. Der einzigartige Öko-Antrieb nennt sich e-Power und feiert sein Debüt im Qashqai. Dass die neue Technik zunächst das kompakte Crossover-Modell bekommt, ist kein Zufall. Der Qashqai ist der Bestseller im Nissan-Programm und e-Power entwickelt somit das größte Sparpotenzial. Es soll in der Stadt im Vergleich zu einem Mild-Hybrid bei bis zu 40 Prozent liegen.

Mit e-Power sticht die japanische Marke aus dem Dreierbund Renault-Nissan-Mitsubishi heraus. Während die anderen beiden bei ihrer Elektrifizierungsstrategie unter anderem auf Plug-in-Hybrid setzen, sagte man sich bei Nissan: Es muss noch einen anderen Weg geben, dem Kunden ein elektrisches Fahrgefühl zu vermitteln, ohne dass er sich um Reichweite und Ladeinfrastruktur scheren muss? Hinzu kommt: Sobald in Europa nach und nach die Förderung für den Plug-in-Hybrid ausläuft, werden die Verkaufszahlen massiv nach unten gehen. Für dieses Szenario lohnt es sich nicht, in diese teure Technik zu investieren, selbst wenn die Zutaten größtenteils aus dem Konzernregal stammen.

Das e-Power-Prinzip könnte allerdings eine passende Brückentechnologie sein. Was macht diesen Antrieb besonders? Im Vergleich zu einem Hybridsystem wird bei e-Power das Auto stets und ausschließlich über den Elektromotor (140 kW / 190 PS) angetrieben. Der Benziner, ein Dreizylinder-Turbo mit 1,5 Litern Hubraum, 115 kW / 156 PS und variabler Verdichtung, treibt lediglich einen Generator zur Stromerzeugung an. Dieser schickt seine Energie entweder direkt Richtung Elektromotor oder über einen Inverter (Umwandlung zu Gleichstrom) zur Batterie.


Nissan Qashqai Fahrbericht (2022)

Nissan Qashqai Fahrbericht (2022) Bildergalerie

Jetzt könnte man einwenden, ein E-Auto mit Range Extender ist prinzipiell nichts anderes. Richtig. Doch bei ihm bringt sich der Verbrenner erst ins Geschehen, wenn die Kapazität der Batterie zur Neige geht. Anders bei e-Power. Hier springt der Benziner schon an, sobald etwas stärker beschleunigt wird oder man schneller als 60 km/h ist. Geht man vom Gas oder fährt langsam, arbeitet nur der Elektromotor. Bis zu drei Kilometer weit könnte der Qashqai rein mit Strom rollen, mehr gibt die 1,95-kWh-Batterie nicht her.

Die größte Überraschung liefert der Qashqai e-Power beim Fahren. Er spricht elektrotypisch sofort und direkt an, beschleunigt linear und verhält sich genauso geschmeidig und komfortabel wie ein reines E-Auto. Nur mit dem Unterschied, dass dezent im Hintergrund gelegentlich noch drei Zylinder zu hören sind. Gut ist auch, dass die Erhöhung der Drehzahl mit der Zunahme der Geschwindigkeit harmoniert. Hybridfahrer wissen hier anderes zu berichten. Nichts ist schlimmer als wenn der Motor aufheult und das Auto mit der Beschleunigung nicht hinterherkommt.

Nissan wird das e-Power-System ab diesen Sommer anbieten. Zunächst im Qashqai, dann im neuen X-Trail, der Ende des Jahres seinen Auftritt hat. Preise nennt der Hersteller noch keine. Was aber schon jetzt klar ist: Für die Käufer gibt es keine Innovationsprämie wie bei einem "richtigen" E-Auto. Auch ein E-Kennzeichen wird diese neue Qashqai-Variante nicht erhalten, obwohl ausschließlich ein Elektromotor den Antrieb übernimmt. Das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg stuft den e-Power-Qashqai übrigens als Hybrid ein.

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KOMMENTARE


D.Buschhorn

11.04.2022 - 16:49 Uhr

Und was soll nun hier dran neu sein ? Welcher Unsinn mit einem Verbrenner Strom zu erzeugen um damit dann einen e-Motor zu aktivieren. Alter Kaffee aber nichts für den Klimawandel.


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