Eine bäuerliche Getreidemühle aus dem 17. Jahrhundert – was für eine schöne Kulisse für die Verfilmung des Grimm'schen Märchens "Hans im Glück". 1949 fanden die Dreharbeiten in der Katzbrui-Mühle im abgelegenen Köngetried bei Bad Wörishofen statt, bei dem damals bekannte Schauspieler wie Erich Ponto, Gunnar Möller und Beppo Brehm mitwirkten. Die Katzbrui-Mühle wird seither von vielen Filmfans aufgesucht. Auf unserem rustikalen Hüttenabend in der Mühle sind wir aber natürlich unter uns und wer möchte, kann gerne in Tracht kommen.
Schon um 1900 galt die Mühle als bedeutendes Zeugnis ländlich-bäuerlicher Baukultur. So ist es umso bemerkenswerter, dass die Mühle auch im Standardwerk über die Kunstdenkmäler Deutschlands, dem "Dehio", aufgeführt ist. Die Bauart der Mühle wird auch als "Ständerbohlenbau" bezeichnet. Das Mühlengebäude und auch das Dach sind aus Holz. Es handelt sich um ein sogenanntes "Legschindeldach", das mit Steinen beschwert ist. Heute gilt die Katzbrui-Mühle als das einzige erhaltene Gebäude dieser Art im bayerischen Alpenvorland.
Neben den bereits bestehenden Gasträumen, in denen wir unsere Hüttenabend verbringen, wird in der Mühle gerade ein Museum eingerichtet, das nach seiner Fertigstellung den Besuchern einen möglichst vollständigen und interessanten Einblick in die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Mühlenbewohner um die Jahrhundertwende geben soll.
Seit dieser Zeit sind an der Bausubstanz der 1661 errichteten Mühle kaum Veränderungen vorgenommen worden. Die Mühleneinrichtung ist noch fast vollständig im Zustand der Modernisierung von 1866 erhalten. Wesentliche Teile der historisch-technischen Mühleneinrichtung können noch in die Bauzeit der Mühle, 1661, datiert werden. Der erhaltene Zustand der Mühle zeigt in Ansätzen den epochalen Umbruch in der Getreidemüllerei, von der "altdeutschen Mühle" hin zur "Kunstmühle". (jko)