Einen ersten Vorgeschmack auf das Jubiläum konnten Automobil-Interessierte und Alfa-Fans (die so genannten Alfisti) u.a. auf dem Genfer Salon (4. – 14. März) und der Bremen Classic Motorshow (5. bis 7. Februar) erleben. In der Hansestadt organisierten die Veranstalter anlässlich des sich im Juni jährenden 100-jährigen Geburtstags eine Sonderschau. In der Schweiz präsentierte die italienische Autoschmiede dem Anlass entsprechend feierlich die Wiederauflage der Giulietta, die allerdings wenig mehr als den Namen mit dem Liebhaber-Fahrzeug aus den 50er Jahren verbindet. Das tut der Attraktivität allerdings keinen Abbruch: Keine andere Automarke kann weltweit auf eine größere organisierte Anhängerschaft verweisen. Kein anderer Autobauer hat Unternehmensangaben zufolge mehr Markenklubs. Geburtsstätte im Jahr 1910 war der Mailänder Bezirk Portello. Zwar wurden am Standort bereits einige Jahre zuvor Automobile des französischen Unternehmens Darracq gefertigt, doch ließen diese sowohl Markterfolg als auch Rückhalt vermissen. Bald kam die Produktion in italienische Hände und am 24. Juni erfolgte der Handelsregistereintrag von Alfa ( Abkürzung für "Anonima Lombarda Fabbrica Automobili"). Seitdem ziert das Wappen der Stadt Mailand und das Zeichen eines alten Mailänder Herrscher-Geschlechts, die Visconti-Schlange, als Markenlogo die Fahrzeuge. Mit dem 24 HP, dessen 42 PS leistender Vierliter-Vierzylinder Motor die damals sensationelle Geschwindigkeit von 100 km/h ermöglichte, verließ die erste Alfa-Eigenproduktion im Gründungsjahr das Fabrikgelände. Ab 1915 änderte sich der Name durch den Einstieg des Industriellen Nicola Romeo in Alfa Romeo und prangte ab 1918 für alle ersichtlich auf den Kühlern der Automobile. 1927 begann die Zeit des erfolgreichen Modells 6C 1500. Der Alfa Romeo 8C 2900 B erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h und galt 1937 als das schnellste Straßenauto der Welt. Motorsport und Marketing Das Unternehmen erkannte frühzeitig die Wirkung von Rennsiegen und entsandte das Werksteam zu Veranstaltungen ins In- und Ausland. Rennwagen und Piloten ernteten gemeinsam Lorbeeren. Ein Ruhm, der auf die Marke ausstrahlte und das Renommée der Sportwagenschmiede untermauerte. Das Unternehmen dominierte Motorsport-Veranstaltungen wie die Mille Miglia über einen langen Zeitraum. Bereits bei der zweiten Mille Miglia im Jahre 1928 war ein Alfa-Pilot am Steuer eines 6C 1500 erfolgreich. Die Siegesserie beim Traditionsrennen dauerte bis zum Ende der 1940er an. Ab 1950 beherrschten Fahrer des werkseigenen Rennstalls die neu ausgelobte Formel- 1-Meisterschaft. So ging Guiseppe "Nino" Farina als erster Weltmeister in die F1-Annalen ein.
100 Jahre Alfa Romeo
