Der Münchener Anlagenproduzent Linde will einen 1.800 km langen Autobahnring in Deutschland mit Wasserstofftankstellen ausrüsten. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Reitzle sagte auf dem "International Hydrogen Day" in Berlin, dadurch könnte der Energieträger Wasserstoff erstmals unter realen Bedingungen in Deutschland erprobt werden und seine Eignung als Kraftstoff der Zukunft unter Beweis stellen. Die "Teststrecke" soll nach Planungen des Unternehmens an den Städten Leipzig, Berlin, Hannover, Köln, Stuttgart und München vorbeiführen. An der vorgesehenen Strecke liegen wichtige Entwicklungszentren sowie die meisten Produktionsstandorte der deutschen Automobilhersteller. Insgesamt müssten rund 35 Zapfsäulen, jeweils für gasförmigen und tiefkalt verflüssigten Wasserstoff, an größtenteils bereits vorhandenen Raststätten neu gebaut werden, um diese weltweit größte Teststrecke für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge zu schaffen. Die Investitionen dafür liegen nach Berechnungen von Linde bei ca. 30 Mio. Euro. In einem zweiten Schritt könnten von dem Autobahnring in Deutschland schon bald Erweiterungen des Tankstellennetzes auf andere EU-Staaten erfolgen. Laut Linde sind entsprechende Projekte in Kalifornien und Japan schon recht weit fortgeschritten. Der frühere BMW- und Ford-Manager Reitzle sprach bereits von einem "Wettbewerb der Wasserstoff-Autobahnen". Linde ist einer der größten Wasserstoff-Produzenten in Deutschland und erwirtschaftet laut "Süddeutscher Zeitung" jährlich 450 Mio. Euro mit dem Kraftstoff. (ng)
Linde plant Wasserstoff-Autobahn für Deutschland
35 Zapfsäulen sollen für 30 Mio. Euro an Raststätten gebaut werden