In der Affäre um Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" droht dem ADAC eine Protestaktion führender deutscher Autokonzerne. Die Hersteller VW, Daimler und BMW erwägen eine Rückgabe ihrer Preise auch aus vergangenen Jahren. "Wenn sich die Vorwürfe der Manipulation durch die Untersuchungen bestätigen, werden wir alle 'Gelben Engel' definitiv zurückgeben", sagte eine Sprecherin von Daimler in Stuttgart.
Gleiches kündigte ein VW-Sprecher gegenüber der "Bild"-Zeitung an. Er dementierte allerdings eine Meldung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wonach eine entsprechende Erklärung der Autokonzerne schon vorbereitet sei.
Die Konzerne reagierten damit auf einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag, nach dem bei der Wahl des VW Golf zum Lieblingsauto der Deutschen 2014 tatsächlich auch die Rangfolge der Sieger manipuliert worden sein soll. Demnach sollen die Leser der ADAC-Mitgliederzeitschrift "Motorwelt" den VW Tiguan auf Platz fünf gewählt haben, aber der Autoclub habe den 5er BMW auf Platz fünf gehoben, der bei der Abstimmung nur auf Platz sieben gekommen sei. Der VW Tiguan sei somit aus der Liste der Top Five geflogen.
"Nein, ich kann das nicht bestätigen", sagte ADAC-Sprecher Christian Garrels am Freitag. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte habe ihre Untersuchungen noch nicht abgeschlossen, betonte Garrels. Es liege in alleiniger Verantwortung der unabhängigen Prüfer, wann die Ergebnisse vorliegen und wann sie veröffentlicht werden. Dementsprechend bleibe es beim bisherigen Zeitplan, wonach die Ergebnisse am kommenden Montag oder Dienstag vorgelegt werden sollen.