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Tokio-Messe im Überblick: Viele Studien, wenig Serie

28.10.2015 14:48 Uhr
Mercedes Benz Vision Tokyo
Mercedes zeigt in Tokio eine autonom fahrende Studie.
© Foto: Daimler

Vernetzung, autonomes Fahren und Elektroantrieb - die drei großen Themen dieser Tage beherrschen auch die Messe in Tokio. In Serie gibt es davon allerdings wenig, das meiste wird in Form von Studien gezeigt. Und die europäischen Hersteller halten sich mit Premieren erst recht zurück – nur ein paar Sportler und ein Cabrio zeigen sich dort zum ersten Mal.

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Michael Gebhardt/SP-X

Gerade erst haben die Automobilhersteller auf der IAA in Frankfurt ein Neuheitenfeuerwerk abgefeuert, schon steht in Tokio die nächste Messe an. Beim Stelldichein in Ostasien halten sich die spärlich vertretenen westlichen Hersteller abgesehen von wenigen Weltpremieren aber ziemlich zurück und auch die japanischen Autobauer versuchen eher mit Studien denn mit serienreifen Modellen die aktuellen Themen zu besetzen: Elektroantrieb, Vernetzung und autonomes Fahren.

Volkswagen und Audi wagen in Tokio ihren ersten großen Nach-Dieselgate-Auftritt und schlagen leise Töne an: Audi konzentriert sich auf die Präsentation des schon bekannten Q7 e-tron, VW zeigt erneut den Plug-In-Tiguan GTE – eigentlich wollte man auf der Messe  den Japanern den Diesel schmackhaft machen, doch die vorgesehene Selbstzünderflotte  musste aus bekannten Gründen zuhause bleiben. Neues gibt’s dagegen in Sachen Sportlichkeit: Porsche feiert sowohl die Premiere des gelifteten 911er mit Allrad, der nun auch mit zwangsbeatmeten Boxer vorfährt, als auch das Debüt des Macan GTS, der sich mit seinem 360 PS starken V6-Bi-Turbo zwischen S-Modell und Turbo einreiht. Auch BMW präsentiert sich durchtrainiert: Mit dem M4 GTS zeigen die Münchner eine 500 PS starke Ausbaustufe ihres Sportcoupés.

Mercedes blickt mit "Vision Tokyo" in die Zukunft

Bescheidener zeigt sich die Konzerntochter Mini, die ihre Modellpalette um das Cabrio ergänzt, dass sich binnen 18 Sekunden seines Stoffdachs entledigt und ab Frühjahr 2016 beim Händler steht. Deutlich weiter in die Zukunft blickt Mercedes mit der Studie "Vision Tokyo". Die vanartige Fingerübung für Megacitys greift das Design des F015 auf und beherrscht ebenfalls das autonome Fahren, so dass im Innenraum eine gemütliche Sitzgruppe eingerichtet werden konnte, um die herum Hologramme schweben. Ein Brennstoffzellenantrieb versetzt das Concept Car in Fahrt und soll fast 1.000 Kilometer Reichweite ermöglichen.

Damit liegt Mercedes voll im Trend der Messe: Autonomes, elektrisches Fahren, Vernetzung und möglichst viel Raum auf wenig Platz sind auch bei den asiatischen Herstellern die beherrschenden Themen – kaum ein Stand, an dem sich nicht eine schuhschachtelförmige Studie mit Internetzugang findet, mit der sich jeder Autobauer auf seine Weise für den stetig wachsenden Verkehr in den Über-Städten wappnen will. Viele der Kastenwagen lassen sich in rollende Büros, Einkaufsläden oder Bars verwandeln; hier mischt auch die bei uns längst vergessene Toyota-Tochter Daihatsu mit Modellen wie Tempo, Cast oder Hinala kräftig mit. Allerdings dürften es nur wenige der teilweise in Japan schon erhältlichen Modelle jemals nach Deutschland schaffen.

Ignis könnte gute Chancen haben

Gelingen könnte das dagegen dem neuen Suzuki Ignis, der zwar nach wie vor ungewöhnlich, aber bei weitem nicht mehr so skurril wie einst daherkommt und als Crossover unterhalb des SX4 S-Cross gute Chancen haben könnte. Auch die schicke Impreza-Studie und der Ausblick auf den Forester-Nachfolger Viziv von Subaru sehen schon ziemlich fertig aus und dürften demnächst zu uns kommen. Und natürlich werden wir auch bald die vierte Generation des Toyota Prius sehen, die sich aber sowohl optisch als auch technisch nur dezent weiter entwickelt hat – nach wie vor setzt der Hersteller auf Nickel-Metallhydrid-Batterie und nicht auf Lithium-Ionen-Technik.

Ebenfalls serienreif - aber wiederum mit nur wenig Aussicht auf großen Erfolg - ist der Honda Clarity Fuel Cell. Nach dem Toyota Mirai betritt damit ein zweites Brennstoffzellen-Fahrzeug die Bühne, doch auch hier stellt sich die Frage, wo der Kunde den nötigen Wasserstoff herbekommen soll. Das lässt auch die gleichfalls mit Brennstoffzellen-Antrieb ausgestattet Oberklasse-Studie Lexus LF-FC unbeantwortet, doch geht es bei der 5,30 Meter langen Schönheit weniger um Technik, als vielmehr darum, das Lexus weiter im Luxus-Segment mitspielen will. Und es gibt auch noch den guten, alten Verbrenner - genauer gesagt, den Wankelmotor: Den lässt Mazda mit der nicht minder aufsehenerregenden Studie RX Vision wieder aufleben und hat ihm angeblich seinen Durst ausgetrieben - das wird ein sehr wahrscheinlicher RX-8-Nachfolger bald unter Beweis stellen müssen. Und vielleicht muss sich bald auch ein ganz neuer Hersteller beweisen: Mit dem Sports Ride Concept wagt sich Motorradhersteller Yamaha ins Pkw-Segment und verspricht trotz der vier Räder den Fahrspaß eines Bikes. Die Voraussetzungen sind auf jeden Fall gut: Für den Sportler im Lotus-Elise-Stil zeichnet kein geringerer als der McLaren-F1-Vater Gordon Murray verantwortlich.

Weitere Highlights der Messe in unserer Bildergalerie.

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