Kunden- und Fahrzeugannahmeprozesse sind das Hauptproblem vieler Autohäuser bzw. Werkstätten. Dazu gehören häufig auch formale Mängel wie beispielsweise eine fehlende schriftliche Auftragserteilung. Zu diesem Ergebnis kommt die TÜV Rheinland Group nach mehreren tausend Tests, die die Prüfgesellschaft jährlich in deutschen Werkstätten durchführt. "Die Kunden wollen nicht den Schlüssel abgeben, abgefertigt und weggeschickt werden", sagt Torsten Brämer, Leiter des Bereichs Autohaus- und Fuhrparkservice der TÜV Rheinland Group. "Die Leute wollen über eine Inspektion oder eine anstehende Reparatur ihres Autos informiert und beraten, sie wollen an die Hand genommen werden." Ein weiterer Kritikpunkt liegt laut Manfred Doerges, Leiter Straßenverkehr und Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV Kraftfahrt GmbH, in dem Bereich Wartung und Reparatur. Nicht ausreichende Sorgfalt und fehlende Endkontrollen oder unvollständiges Abarbeiten von Checklisten seien keine Seltenheit. Das könne zu Unzufriedenheit führen und verärgere die Kunden. Was besonders häufig unterschätzt bzw. übersehen werde, sei der Imageschaden, der den Fahrzeug-Herstellern drohe, wenn die Markenwelt und die Werkstattrealität zu weit auseinander fallen. Ein Importeur, dessen Name die Prüfgesellschaft nicht nennt, hat aus diesem Grunde in den letzten zwei Jahren bundesweit 1.800 Werkstatttests in Zusammenarbeit mit der TÜV Rheinland Group durchgeführt. Im kommenden Jahr sollen es genauso viele werden. Ein Industrievertreter propagiert sogar, regelmäßige Werkstatt-Tests vertraglich in den Händler-/Service-Verträgen festzulegen: "Dann entsteht eine regelrechte Test-Kontinuität, die in letzter Konsequenz die Qualität des Autohauses sichert." (ds)
Werkstatttests vom TÜV Rheinland

Möglicher Imageschaden der Marken-Hersteller wird unterschätzt