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Heißgelaufene Motorradbremse: BMW warnt vor verrutschtem Handschutz

16.07.2008 01:45 Uhr
Heißgelaufene Motorradbremse: BMW warnt vor verrutschtem Handschutz
BMW hat 108.000 Besitzer des Typs R 1200 GS aufgefordert verstärkt auf die Stellung des Handschutzes am Lenker zu achten.
© Foto: BMW

Der Hersteller hat 108.000 Besitzer des Typs R 1200 GS aufgefordert verstärkt auf die Stellung des Handschutzes am Lenker zu achten. Wenn sich dieser verdreht, kann er auf den Bremshebel drücken wodurch die Bremse heiß laufen kann. Auf einen Rückruf wurde aber verzichtet.

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Der BMW-Konzern warnt weltweit mehr als 100.000 seiner Motorrad-Kunden vor möglichen Risiken bei einem seiner Zweiräder. Betroffen seien rund 108.000 zwischen März 2004 und Oktober 2007 gebaute Maschinen des Typs R1200GS, sagte ein Sprecher von BMW am Dienstag. Bei den Maschinen bestehe die Möglichkeit, dass sich der Handschutz am Lenker verdreht und auf den Bremshebel drückt. Dadurch könnten die Bremsen heiß laufen und im Extremfall auch blockieren. Bislang seien drei Unfälle bekannt, die möglicherweise auf dieses Problem zurückzuführen seien. Verrutschen könnten die Protektoren beispielsweise beim Verzurren der Motorräder mit Spanngurten auf Anhängern oder beim Berühren von Wänden, ergänzte der Sprecher. An die Kunden gingen deshalb Warnhinweise, auf die Stellung des Handschutzes zu achten. Zudem erhielten Sie Aufkleber, die auf den Protektor aufgebracht werden sollen, bei Bedarf kostenlos durch den Händler. Damit sei deutlicher zu erkennen, ob der Handschutz verdreht ist. Aus diesem Grund verzichtete der Hersteller auch auf einen Rückruf, um die Protektoren auszutauschen. Ein BMW-Sprecher erklärte gegenüber asp, mit der Modellüberarbeitung im vergangenen Herbst seien zwar auch optisch und konstruktiv geänderte Protektoren zum Einsatz gekommen. "Verdrehbar müssen auch diese sein", sagte er. Allerdings besteht die Gefahr eines Kontaktes mit Brems- und Kupplungshebel offenbar nicht mehr. Der Verzicht auf einen Austausch ist mit dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) abgestimmt. Klaus Pietsch, verantwortlich für den Bereich Produktsicherheit beim KBA, sagte auf Anfrage, die Behörde sei im Januar dieses Jahres nach einem Unfall aktiv geworden. Im Juni seien die Untersuchungen dann abgeschlossen gewesen und der Verdacht habe sich erhärtet. BMW habe entsprechend reagiert. (dpa/ng)

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KOMMENTARE


masterbike

16.07.2008 - 02:05 Uhr

Es ist schon ein Drama für die betroffenen Kunden: Die von der BMW AG in Deutschland eingeleitete "Rückrufmaßnahme zur Beseitigung von erheblichen Mängeln für die Verkehrssicherheit" besteht in einem Einlegeblatt für die Bedienungsanleitung und in Warn-Aufklebern. Die müssen die Premium-Kunden auch noch selbst verkleben Aber schon seit Oktober 2007 (!) werden R1200GS-Motorräder mit Handschützern ausgeliefert, die sich deutlich im Aufbau von den bisherigen Handschützern unterscheiden. Sie sind konstruktiv so abgeändert wurden, dass die Gefährdung der Verwender nicht mehr auftritt, haben eine andere Teilestruktur; u.a. sind sie so mit einer zusätzlichen Schraube gegen Verdrehen gesichert worden. Ferner verhält es sich so, dass die neuen Protektoren um etwa eine viertel Umdrehung nach oben und nach unten bewegt werden können. Sie sind dabei wesentlich schmaler gestaltet, und könnten weder den Bremshebel, noch den Kupplungshebel berühren, bedingt durch das spezifisch modifizierte Design. Da entsteht ja der Eindruck, als ob deutlich vor Oktober 2007 die Gefährdung durch die alten Handprotektoren durch BMW erkannt worden ist, immerhin muss ja eine Neukonstruktion oder Modifikation zunächst einmal entwickelt und dann vorproduziert werden. Ja es könnte weiter doch der Eindruck entstehen, dass Verantwortliche der Fa. BMW AG bereits vor Oktober 2007 Kenntnis davon hatten, dass es bei „normaler Benutzung“ von BMW R1200GS-Motorrädern mit Handprotektoren zu Gefährdungen wie Unfällen und Verletzungen kommen kann. Eine detaillierte Unterrichtung der Kunden insgesamt erfolgte aber erst durch die Änderung der Hinweise in der Bedienungsanleitung und durch Warnhinweise in Form von Aufklebern, nach Beginn der Ermittlungen des Kraftfahrt-Bundesamtes wegen eines Unfalls hin im Januar 2008. Also Anfang Juni 2008. Warum hat man so lange damit gewartet? Das hätte schon deutlich früher erfolgen sollen, die Warnung an die Kunden. Vielleicht wären dann Unfälle und Verletzte verhindert worden.


masterbike

18.07.2008 - 12:02 Uhr

Zum Thema des Artikels (Gefahr durch heißlaufende Bremsen bis zur Vorderradblockade an BMW R1200GS Modellen Produktionsdatum März 2004 - Oktober 2007) gibt es eine interessante Entwicklung. Auf die Kritik an den kommerziellen Medien gibt es eine Antwort vom Chef des BikersJournal, einmal in seinem Medium, und einmal in einem völlig unabhängigen Medium. BMW und die Presse im Zentrum der Kritik (BikersJournal bei Indymedia) http://de.indymedia.org/2008/07/222504.shtml BMW und die Presse im Zentrum der Kritik (BikersJournal-Forum) http://tinyurl.com/593wbm Im Zusammenhang mit der aktuellen Medienberichterstattung ist auch bemerkenswert, dass das Thema ABS außen vorgelassen wird. Der Unfall, der Anlass für die Ermittlungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) war, geschah mit einer BMW R1200GS mit Antiblockiersystem (ABS). Und zwar mit dem umstrittenen, bremskraftverstärkten Integral-ABS, das im Sommer 2005 Gegenstand einer deutschlandweiten Berichterstattug war, z.B. [plusminus, Tagesschau und DER SPIEGEL. Tatsächlich behauptet aber die BMW AG, dass bei mit ABS ausgestatteten Motorrädern keine Gefahr besteht (so steht es im Rückrufschreiben): "Bemerkt der Fahrer diesen unbeabsichtigten Bremsvorgang nicht rechtzeitig, ist im Extremfall ein Selbstverstärkungseffekt bis zur vollen Verzögerung am Vorderrad nicht auszuschließen. Bei Motorrädern mit ABS erfolgt dann eine geregelte Vollbremsung, bei Motorrädern ohne ABS oder abgeschalteten ABS kann das Vorderrad unter Umstanden blockieren." http://media.de.indymedia.org/media/2008/07//222443.pdf


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