Service-Messe
Sechs Unternehmen haben sich zusammengetan und in Berlin eine Informationsmesse für Werkstätten veranstaltet. Die Veranstaltung fand in den historischen Hallen des einst größten Straßenbahndepots Europas statt.
Das Ambiente ist auch für Menschen, die keine Autofans sind, beeindruckend. Die Classic Remise Berlin (ehemals Meilenwerk Berlin) beherbergt zahlreiche automobile Schätze, die der Besucher gern in Augenschein nehmen darf. Nur anfassen sollte er sie nicht, die Alfa, Citroën, Mercedes, Porsche Lamborghini, Ferrari, Aston Martin oder Jaguar, die in den Hallen des zu Kaiser Wilhelms Zeiten erbauten (1899-1901), damals größten Straßenbahndepots Europas eine neue Heimat gefunden haben.
Alte Autos und moderner Service
Diesen historischen Ort hatten die Unternehmen Werbas AG, LDB Gruppe, Würth Online World (WOW), Deutsche Automobil Treuhand (DAT), HS Hamburger Software und die Reifeneinkaufsplattform tyremotive Ende März als Kulisse für ihre erste kleine Service-Messe gewählt. Eigentlich ein Anachronismus, denn schließlich ging es den beteiligten Unternehmen darum, Effektivität und effiziente Prozesse im Service darzustellen. Sei es bei der elektronischen Erfassung und Bearbeitung von Aufträgen (Werbas AG), der Service-Annahme in Autohaus und Werkstatt (WOW), der Bestellung von Reifen und Rädern (tyremotive), der Beschaffung von technischen Informationen (DAT) oder der buchhalterischen Auftragsverarbeitung (HS Hamburger Software) bis hin zur Auftragsnachbearbeitung, beispielsweise duch Kundenzufriedenheitserhebungen (LDB Gruppe).
Die rund 60 Unternehmer, die der Einladung zur Service-Messe gefolgt waren, störte es allerdings nicht, dass es in den zur Classic Remise gehörenden Werkstätten deutlich geruhsamer zuging, als in ihren eigenen Betrieben. „Schön zu sehen, dass es auch in unserem Gewerbe noch Betriebe gibt, wo man sich wirklich Zeit für eine Reparatur nehmen kann und nicht nach der Stoppuhr arbeitet“, meinte einer der Messebesucher beim Blick in eine der Werkstätten.
Das Konzept der Messe und der Veranstaltungsort fanden bei den Teilnehmern Lob und Anerkennung. „Wir haben den Standort auch gewählt, um unseren Kunden aus dem Großraum Berlin eine Alternative zur AMITec in Leipzig bieten zu können“, brachte Harald Pfau, Vorstand der Webas AG, auf den Punkt. „Unser Anspruch war dabei nicht, hunderte von Besuchern zu locken, sondern intensive Gespräche mit bestehenden Kunden und potenziellen Neukunden zu führen. Und das ist nach Überzeugung aller Kollegen voll aufgegangen“, so Pfau.
Darum soll es bereits im Spätherbst 2012 eine vergleichbare Service-Messe in Hamburg geben, an der voraussichtlich die meisten der in Berlin beteiligten Akteure teilnehmen werden. Weitere Unternehmen haben bereits Interesse an einer Teilnahme bekundet. fs
- Ausgabe 4/2012 Seite 47 (186.3 KB, PDF)