Haweka AG
Nur wenn ein Rad vor dem Wuchten optimal aufgespannt wird, lässt es sich präzise auswuchten. Dafür liefert Haweka aus Burgwedel die passenden Aufspannmittel und sorgt so weltweit für laufruhige Fahrzeuge.
Die Unzulänglichkeiten der Radauswuchtmaschinen-Technologie in den 1960er Jahren regt Horst Warkotsch, welcher sich schon damals mit Reifenservice beschäftigt, zur Suche nach Verbesserungen an. Schon bald ist ihm klar, dass die Mittenzentrierung des Rades beim Aufspannen auf die Wuchtmaschine eine Schwachstelle ist. 1968 hat Warkotsch einen Flansch als serienreife Lösung für dieses Problem entwickelt und gründet das Unternehmen Haweka. In den Folgejahren entstehen immer weitere Spannmittel. Schon bald nach dem ersten Flansch stellt Haweka die hintere Mittenzentrierung vor, welche heute weltweit Standard ist. Bereits nach wenigen Jahren ist das junge Unternehmen auch international erfolgreich. Der Neubau eines Werkes in Burgwedel bei Hannover wird erforderlich. Doch Haweka produziert nicht nur Spannmittel für Radauswuchtmaschinen, sondern ist ab den späten 70er Jahren auch selbst als Händler für Werkstattausrüstung tätig. 1980 wird das Unternehmen in die Bereiche Haweka Auswuchttechnik und Haweka Werkstatt-Technik untergliedert. Bis heute haben sich die beiden Tätigkeitsfelder des Unternehmens in der Kombination bewährt. So ist Haweka in seinem Postleitzahlengebiet zum Beispiel MAHA-Händler. Bundesweit vertreibt das Unternehmen seine Reifenserviceprodukte direkt über seine Handelsvertreter. Auch Service für die Haweka-Produkte wird bundesweit angeboten. Vor wenigen Jahren wurden alle Haweka Einzelunternehmen, die im Laufe der Jahre entstanden waren, darunter auch der Werkstattausrüstungs-Handel, unter dem Holding-Dach der Haweka AG zusammengeführt. Vorstandsvorsitzender des unverändert in Familienbesitz befindlichen Unternehmens ist heute Dirk Warkotsch, der Sohn des Haweka-Gründers. Die internationale Bekanntheit verdankt Haweka seinen Spannmitteln, welche die Freigaben aller relevanten Automobilhersteller haben.
Innovationen für die Laufruhe
Haweka- Spannmittel werden heute an fast alle Hersteller von Radauswuchtmaschinen geliefert, welche diese oft als Grundausstattung zu ihren Maschinen mitliefern. In Deutschland gibt es zum Beispiel kaum eine Werkstatt, welche nicht wenigstens ein Haweka-Produkt einsetzt.
Radauswuchtmaschinen bietet der Markt heute in einer Fülle unterschiedlicher Ausführungen, Formen und Ausstattungen. Doch die Grundlage einer qualitativ hochwertigen Wuchtung ist und bleibt die möglichst perfekte Zentrierung des Rades auf der Welle der Radauswuchtmaschine. Haweka bietet dafür heute eine bemerkenswerte Vielfalt unterschiedlicher Spannmittel an. So werden nicht nur die unterschiedlichen Wellen-Durchmesser der Radauswuchtmaschinen abgedeckt, sondern jeweils passend die Flansche für alle erdenklichen Raddimensionen.
Der Konus ist der Einstieg
Für die Güte des Wuchtens wird die Wiederholgenauigkeit der Messung nach einer Neumontage auf die Maschine, der so genannte Umschlagfehler beurteilt. Die einfachste Form der Zentrierung ist die mittels eines Konus, welcher mit einer Feder von hinten in das Mittelloch einer Felge gedrückt wird und von vorne mit einer Spannhaube und einer Flügelmutter fest gespannt wird. Dieses sehr universelle Verfahren – ein Konus deckt viele Anwendungen ab – wird der Vielfalt der Radtypen nicht gerecht. Schon besser ist im Vergleich dazu die Zentrierung mittels Typspannplatten. Hierbei kommt auch ein Konus zum Einsatz, doch der dient nur der Vorzentrierung. Die eigentliche Zentrierung erfolgt mit der Typplatte, welche exakt auf die Anzahl und den Abstand der Radbolzen eingestellt ist. Sie greift wie die Finger einer Hand in die Radbolzenbohrungen und wird von außen mit der Flügelmutter fest gespannt.
Das optimale, toleranzfreie Zentrieren ermöglicht das Haweka Duo-Expert-Zentriersystem. Es wird statt einem Konus hinter dem Mittelloch auf der Welle der Radauswuchtmaschine platziert. Wenn das Rad fest gespannt wird, tritt das Duo-Expert-System in Kraft und spreizt sich gleichmäßig auseinander. Das Mittelloch wird so perfekt zentriert, bevor das Rad vollständig fest gespannt ist. Die Umspannfehler bei diesem System in Verbindung mit einer Typplatte liegen bei unter 5 Gramm. Besser geht es nicht. Mit nur zwei unterschiedlich dimensionierten Duo-Expert-Hülsen lässt sich der komplette Pkw-Bereich abdecken.
Damit eine Werkstatt, welche eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugtypen betreut, nicht jedesmal die Typplatte durch Umstecken der Bolzen auf einen neuen Felgentyp einstellen muss, hat Haweka die QuickPlate entwickelt. Die QuickPlate gibt es für Räder mit vier, fünf und sechs Radbolzenbohrungen. Durch gleichzeitiges Verdrehen aller Bolzen – die drehbaren Verankerungsplatten der Bolzen sind über Zahnräder miteinander verbunden – lassen sich unterschiedliche Bohrungsabstände blitzschnell einstellen. Haweka bietet auch für Spezialfälle wie Felgen mit geschlossenem Mittelloch, Motorrad-Räder, schwere Geländewagen- und Nutzfahrzeugräder passende Zentriermittel an.
Haweka besucht Kunden vor Ort
Das Haweka-Spannmittel-Komplettprogramm umfasst Tausende unterschiedlicher Varianten, um tatsächlich jeden Anwendungsfall abdecken zu können. Mit vollständig ausgestatteten Lkw bereisen die Haweka-Vertreter Autohäuser und Werkstätten bundesweit und führen die Reifenservicemaschinen und vor allem die präzise Aufspannung von Rädern zum Wuchten vor. Im Rahmen solcher Termine lernen die Werkstätten auch, warum es fatal sein kann Räder mit einem Schlagschrauber festzuschrauben.
Neben reiner Handelsware bietet Haweka auch eine Reihe selbst oder in Kooperation mit Partnern entwickelte Radauswuchtmaschinen an. Die Maschinen zeichnen sich durch solide Technik, ansprechendes Design und den Verzicht auf unnötige technische Spielereien aus. Schließlich hängt das Resultat des Radauswuchtens nicht von der Vielzahl der Wuchtprogramme, sondern von der Güte des Schwingers ab. Auch bei Fahrwerksvermessungssystemen bietet Haweka Geräte aus eigener Fertigung an, neu ist ein Modell für die Lkw-Vermessung. Gebaut werden alle Haweka-Produkte im Werk Harzberg, welches eine Fertigungstiefe von mehr als 90 Prozent aufweist. Insgesamt ist der Aufwand beachtlich, den Haweka in die Entwicklung und Fertigung von Aufspannmitteln steckt. Zunehmend mehr Werkstätten erkennen, dass sich die Qualität des Wuchtens mit Haweka Spannmitteln erheblich verbessern lässt. Bernd Reich
Weltpremiere in Bologna
Axis 4000
Um eine Eigenentwicklung von Haweka handelt es sich beim Nutzfahrzeug-Achsmesssystem Axis 4000, dessen Fertigung inzwischen angelaufen ist. Das Gerät ist mobil einsetzbar. Es arbeitet mit zwei Kamerasystemen, welche ihre Daten über Funk an einen PC übermitteln. Daten wie Gesamt- und Einzelspur, Mittelstellung des Lenkgetriebes, Spreizung, Spur, Spur-Differenzwinkel, maximaler Lenkeinschlag sowie Nachlauf und Schrägstellung der Achsen lassen sich mit dem Gerät ermitteln. Wahlweise Klemm- oder Magnethalter werden für die schnelle Befestigung der Kameras am Rad eingesetzt. Die Software wurde auf leichte Bedienbarkeit und schnelle Abläufe optimiert.