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Klein, aber fein

21.03.2014 12:02 Uhr

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Einsteigerkonzepte

Für die typische 2,5-Mann-Werkstatt ist ein Full-Service-Werkstattkonzept zu groß und zu teuer. Eine Alternative bieten Einsteigerkonzepte mit reduziertem Umfang zu geringeren Kosten.

Der Markt für die Full-Service-Werkstattsysteme ist weitgehend abgedeckt. Knapp 9.000 Werkstätten sind an ein solches System gebunden. Doch auch kleinere Betriebe können die ein oder andere Unterstützung gebrauchen, sind aber für ein Full-Service-System zu klein. Für sie gibt es sogenannte Einsteigerkonzepte, die nicht alle von den Anbietern der großen Werkstattkonzepte stammen. Die Ausgestaltung dieser Einstiegslösungen reicht von der reinen Unterstützung mit technischen Daten und Teilekatalog bis hin zu kompletten Paketen für Außensignalisation, Marketinghilfen, Weiterbildungsmaßnahmen und vielem mehr. Groß ist auch die Spanne bei den Gebühren, sie reicht von null bis mehrere Hundert Euro pro Jahr. Viele der Einsteigersysteme sind modular aufgebaut, so dass Werkstätten sich die Bausteine herausziehen können, die sie für sich brauchen. Ein weiterer Grund, der für die „kleine“ Lösung spricht, ist der Erhalt der Eigenständigkeit. Viele, vor allem kleine Werkstätten wollen ihren Namen behalten, unter dem sie bekannt sind. Sie wollen kein fremdes Schild über ihre Tür hängen, keine feste Bindung eingehen und keine hohen Systemgebühren bezahlen. Auf der anderen Seite hat sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich mit der ein oder anderen Unterstützung seitens des Teilehandels durchaus mehr erreichen lässt.

Selbstvermarktung

Genau in diese Richtung zielt das Partnerkonzept der Trost Auto Service Technik SE. Die Werkstatt behält ihren eigenen Namen und ihre Selbständigkeit, kann aber aus dem kompletten Portfolio technischer, kaufmännischer und Kommunikationsdienstleistungen frei wählen. Im Unterschied zu Full-Service-Systemen, wo die Werkstatt eine Servicemarke wie Autofit vermarktet, steht beim Partnerkonzept der eigene Namen im Vordergrund. Trotzdem können Partner auf Signalisationselemente über die Online-Werbeplattform Repcom zugreifen. Anzeigen, Flyer, Visitenkarten und mehr können frei gestaltet werden, ebenso wie Elemente für die Außensignalisation, wie Signalbänder, Pylonen oder Tafeln. In allen Fällen kann man aus sechs Grundfarben wählen, mit denen sich die Werkstatt ihr eigenes Erscheinungsbild kreieren kann. Für eine monatliche Systemgebühr von 35 Euro erhalten Partner Zugang zur Technik-Hotline Repline, zum Repdoc-Teilekatalog, der Online-Wissensdatenbank Repnet und den Repmaster-Praxistrainings. Da sich immer mehr Autofahrer über Dienstleistungen und Produkte im Internet informieren, bietet Trost mit „autoservice.com“ ein Online-Portal, auf dem Werkstattbesitzer mit den Autofahrern zusammengebracht werden. Trost bietet außerdem für alle technischen Themenfelder Trainings an. Weiterhin wird der Trost-Partner auch hinsichtlich der Vermarktung seiner eigenen Dienstleistungen (z.B. Reifenservice) mittels Marketingmaßnahmen unterstützt. Innerhalb des Vertrags wird angenommen, dass Trost der Erstlieferant für den Bezug von Kfz-Ersatzteilen ist. Die Höhe der Warenbezugsvereinbarung wird mit dem jeweiligen Werkstattpartner individuell festgelegt.

Keine Vorgaben

Das Einsteiger-Dienstleistungsangebot Motocrew der Select AG ist unterhalb des mit 24,90 Euro bereits günstigen Full-Service-Konzeptes ASP24 angesiedelt und kostet 9,90 Euro pro Monat. Es richtet sich sowohl an freie Werkstätten als auch an weitere Interessenten wie Karosserie- und Lackbetriebe, Reifendienste, Fahrzeugaufbereiter oder Tankstellen mit angeschlossener Werkstatt. Die Abgrenzung zu anderen Werkstattkonzepten liegt darin, dass lediglich die Anforderung der Autoreparatur erfüllt sein muss. Weitere Voraussetzungen hinsichtlich Betriebsgröße, Serviceangebot oder Qualifikation (Meisterbrief) gibt es nicht. Die in der Gebühr enthaltenen Basisleistungen umfassen eine Logotafel zur Außensignalisation, Checklisten für saisonale Fahrzeugprüfungen, Eigenverwendung des Logos, Hilfestellungen durch den regionalen Systemberater mit dem Ziel der Förderung und Weiterentwicklung der Partnerbetriebe. Weitere Leistungen wie Mobilitätsgarantien, individuelle EDV-Lösungen wie Online-Ersatzteilkatalog und Bestellportal, Werkstattabrechnungsprogramme oder Kunden-Ersatzfahrzeuge sind gegen Zuzahlung verfügbar. Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sind über die Lieferanten oder externe Anbieter nutzbar, die über die Systembetreuer vermittelt werden. Auch für Motocrew-Partner gilt: der Werkstatt- und Teilebedarf soll überwiegend über die Gesellschafter der Select AG als Hauptlieferanten gedeckt werden. Hinsichtlich des Warenabnahme-Volumens gibt es aber keine vertragliche Vorgabe. Das primäre Ziel des Basis-Werkstattsystems Auto Mobil Meisterwerkstatt der Carat-Gruppe ist die Qualifikation und der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit von Werkstätten mit geringer Betriebsgröße bzw. Mitarbeiterzahl. Unter Beibehalt der Eigenständigkeit soll kleinen Betrieben die Chance gegeben werden, sich nachhaltig zu qualifizieren und sich so weiter zu entwickeln und zu wachsen. Auto Mobil Meisterwerkstatt bietet für eine monatliche Systemgebühr von 20 Euro eine große Auswahl an 36 Leistungsbausteinen aus den Bereichen Marketing, Schulung und Software. So kann z.B. jede Werkstatt für nur 39 Euro an dem Weiterbildungsprogramm Serviceberater-Wettbewerb (Technik, BWL, Verkauf) teilnehmen oder eine Auswahl von technischen Schulungen in Zusammenarbeit mit dem BBZ Arnsberg besuchen. Weitere Leistungen sind z.B. Kundenersatzfahrzeuge, Partnertreffen, Arbeitskleidung u.v.m.

Logo und Fahne kostenlos

Gleich mit dem Start erhält jede Werkstatt ein kostenloses Startpaket, in dem sich auch eine Logotafel und eine Fahne für die Außensignalisation befindet. Einziger aber wichtiger Qualitätsstandard ist das Vorhandensein eines Kfz-Meisters im Betrieb. Alle Systemleistungen sind frei auswählbar. Jede Auto Mobil Meisterwerkstatt kann eines der kostenlosen Zusatzmodule nutzen, z.B. XL-Service für Transporter, Unfallschaden-Service oder Hagelschaden-Servicestelle. Verbunden damit sind zielgruppenspezifische Marketingleistungen sowie unterstützende Serviceleistungen, wie z.B. Rahmenvereinbarungen bei Gutachten und Dellenreparatur ohne Lackierung, für die auch Schulungen angeboten werden.

Persönlichkeit behalten

Auch der VmA, der Verbund mittelständischer Autoteile-Großhändler, ist der Ansicht, dass sich eine Konzeptzugehörigkeit für einzelne, kleine Werkstätten auf Dauer kaum umgehen lassen wird, um im Markt zu bestehen. Damit dadurch nicht die eigene Persönlichkeit der Betriebe verloren geht, bietet der VmA das Konzept „Freie Werkstatt“ an. Neben einem professionellen Auftritt, bei dem trotzdem der eigene Name der Werkstatt erhalten bleibt und im Vordergrund steht, will das Konzept den Betrieben die Möglichkeit bieten, hochwertige Ersatzteile zu fairen Preisen an die Endkunden weitergeben zu können. Das Ziel der Initiative ist einfache und unkomplizierte Hilfe für die Werkstatt, um deren Bekanntheit und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Dafür bietet das Konzept Unterstützung auf technischer Ebene, im Einkauf, beim Service und in der Außendarstellung. Das Startpaket kostet einmalig 499 Euro und enthält Außensignalisation und Werbematerialien, die auch einzusetzen sind. Darüber hinaus ist eine Rahmenvereinbarung mit dem jeweils zuständigen Teilegroßhändler zu treffen. Weitere Anforderungen: es muss sich um einen Kfz-Meisterbetrieb handeln, der Teilekatalog Centro Digital muss eingesetzt werden und ein technisches Training pro Jahr ist Pflicht.

Einstieg ohne Verpflichtungen

Das Konzept ASS – Auto Sofort Service ist das Einsteigerangebot der Hans Hess Autoteile GmbH. Das ASS-Konzept bietet einen sehr einfachen Einstieg ohne große Verpflichtungen für die Kfz-Werkstätten, die nur bestimmte Teile eines Werkstattkonzepts nutzen möchten. Trotzdem kommen die Partner in den Genuss vieler Vorteile, die sonst nur in Full-Service-Konzepten zu finden sind. Das Konzept ist gebührenfrei, eine Signalisation wird nicht verlangt. Es muss sich allerdings um einen Kfz-Meisterbetrieb handeln. Im Vordergrund steht die Professionalisierung der Werkstätten. Dazu stehen an Basisleistungen wie das ASS-Internetportal, ein umfangreiches und für ASS-Parter rabattiertes Schulungsprogramm, der gebührenfreie Zugang zu einer Reifenhandelsplattform, eine europaweit gültige Mobilitätsgarantie und ein Partnerbonus auf geleistete Umsätze. Der ASS-Partner unterliegt keiner Signalisationsverpflichtung. Er kann jedoch auf einen Signalisationsdienstleister des Konzeptgebers zugreifen, der Lösungen für den Innen- und Außenbereich zu Vorzugskonditionen anbietet. Als kostenpflichtige Zusatzleistung kann dem ASS-Partner gegen eine monatliche Gebühr eine eigene Homepage eingerichtet werden. Die Pflege der Internetseiten kann der ASS-Partner mit Hilfe eines Homepagebaukastensystems selbst realisieren. Inkludiert ist die persönliche Betreuung und Beratung durch den Konzeptgeber. Außerdem stehen eine technische Hotline sowie ein Fahrzeughandels- und ein Rechtsmodul gegen Zuzahlung zur Verfügung. Die Erfahrungen bei der Hess-Systemzentrale zeigen außerdem, dass für viele Werkstätten der Einstieg in die Systemwelt über ASS oftmals der erste Schritt auf dem Weg in das Full-Service-Konzept Motoo ist.

Alles kann, nichts muss

Die im Auto-Teile-Ring ATR zusammengeschlossenen Teilegroßhändler Stahlgruber, Wessels + Müller und Matthies bieten neben den Full-Service-Konzepten AC-Autocheck und Meisterhaft, die über eine gemeinsame Systemzentrale gesteuert werden, auch jeweils ein eigenes Einsteigerkonzept an. Allen drei Konzepten gemein ist die in der Basisvariante kostenfreie Anschlussmöglichkeit. Mit Werkstattpartner (Stahlgruber), AutoTeam (Wessels + Müller) und Hallo Nachbar von Matthies zielen die Großhändler auf Werkstätten, denen die großen Werkstattsysteme zu gehaltvoll und zu teuer sind, und die nur einzelne Leistungsbausteine aus dem Angebot nutzen möchten. Lediglich Stahlgruber verlangt eine Außensignalisation mit dem Werkstattpartner-Logo, bei allen drei Konzepten steht aber die Eigenständigkeit im Vordergrund. Für kostenpflichtige Zusatzleistungen erhalten die Partnerbetriebe Sonderkonditionen.

Abgespeckt

Das Konzept „Technikpartner“ der Coparts verfügte einst über ein Leistungsangebot, das – wenn auch zuzahlungspflichtig – alle Bestandteile wie Schulungsangebote, Finanzierungen, Garantien etc. nutzbar machte. Davon ist man bei Coparts abgekommen und sieht „Technikpartner“ auch nicht mehr als Werkstattkonzept. Es gibt keine Verpflichtungen, Abnahmeregelungen oder Umsatzvereinbarungen, aber auch keine Leistungsbausteine, weder kostenlos noch gegen Gebühr. Einzig das Katalogsystem Coparts online sowie technische Reparaturinformationen werden dem Technikpartner gegen 525 Euro Jahresgebühr zur Verfügung gestellt.

Dieter Väthröder

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Eine Übersicht der dargestellten Angebote finden Sie auf unseren Internetseiten unter www.autoservicepraxis.de/einsteigerkonzepte

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