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Durchstarter mit Stil

18.03.2009 12:02 Uhr

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Fog Automotive

Der französische Werkstattausrüster Fog Automotive baut nach einer Umstrukturierung seine Produktpalette aus, hat ein neues Werk bezogen und erschliesst sich mit einer Niederlassung in Deutschland einen neuen Markt.

Gut 120 km südlich von Paris, in Briare, befindet sich seit Anfang des Jahres der neue Firmensitz von Fog Automotive. Damit beginnt für den 1929 als F.O.G.: Farbrique d´outillage de Garage gegründeten Werkstattausrüster eine neue Zeitrechnung. Fog hat sich vor allem als Hebetechnikhersteller in seinem Heimatland einen Namen gemacht. So stellte das Werk bereits 1953 die erste Vier-Säulen-Bühne vor. Ab 1967 wurde die erste Zwei-Säulen-Bühne produziert. Bis heute ist Fog Marktführer bei Hebebühnen in Frankreich. Das über viele Jahrzehnte in Myennes ansässige Unternehmen fusionierte im Lauf der Jahre mit anderen Werkstattausrüstern und trug irgendwann nicht mehr seinen eigenen Namen.

Neue Strategie

Mit den Jahren erweiterte sich die Pro-duktpalette um Ölmanagementsysteme, Pneumatikpumpen und vieles mehr. Im Jahr 2000 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Werkstattausrüstungs-Bereich von Facom, der fortan unter der Marke FFB firmierte. Nach mehreren Gesellschafterwechseln bei Facom – zwischenzeitlich gehörten auch der deutsche Wett-bewerber Zippo und der Münchener Werkstattausrüster Beissbarth zur Gruppe –, übernahm schließlich ein institutioneller Investor die Gruppe und zerschlug sie. Facom, Zippo und Beissbarth wurden verkauft. Zurück blieb mit FFB ein Händler mit eigener Hebetechnik-Produktion. 2007 wurden mit der Rückumbenennung in Fog Automative die Weichen für einen kompletten Neuanfang gestellt.

Eigene Fertigung statt Handelsware

Insgesamt wurde für Fog eine neue Marschrichtung vorgegeben, welche unter anderem eine größere eigene Produktpalette und die Erschließung neuer Märkte vorsieht. Wichtigster Schritt war allerdings zunächst der Bau einer neuen Fabrik als Ersatz für das völlig veralterte Werksgelände in Myennes. Bereits 2008 wurde mit der Fog Automotive Deutschland GmbH in Herborn der wichtigste Markt für Werkstattausrüstung in Europa in Angriff genommen. Auch die Umgestaltung der Produktpalette, welche bei Fog in die Bereiche „Technologie“ und „Kraft“ unterteilt ist, hat bereits Gestalt angenommen. Ziel ist es, Fog Automotive zu einem Komplettanbieter mit eigenständigen Produkten zu entwickeln. Im neuen Werk in Briare entstehen so nicht nur Hebebühnen, sondern auch ein neues Fahrwerksvermssungssystem. Weitere neue Produkte sind bereits in der Unsetzung. Die Entwicklung und Erprobung neuer Produkte erfolgt direkt in Briare, wo eine eigene Abteilung dafür zuständig ist. Bei der Fertigung seiner Produkte setzt Fog auf Arbeitsteilung und lässt sich Stahlbauteile wie Säulen und Gehäuse anfertigen.

Moderne Arbeitsgruppen

Im Werk Briare erfolgt dann die Pulverbeschichtung aller Blechteile und die Montage der verschiedenen Produkte. Der Zusammenbau, zum Beispiel der Hebebühnen und Fahrwerksvermessungssyteme, erfolgt in Arbeitsgruppen, welche sich selbst organisieren und von aussen ständig mit neuem Matarial versorgt werden. Qualität wird groß geschrieben bei Fog, so wird jede Hebebühne vor der Auslieferung aufgebaut und getestet. Gemäss einer in Frankreich geltenden Bestimmung müssen die Fahrwerksvermessungssyteme auf einer Lehre erst präzise kalibriert werden, bevor sie in Kfz-Werkstätten eingesetzt werden dürfen. Der Hersteller haftet für die Präzision einer neuen Anlage. Auch später müssen die Fahrwerksvermessungssyteme regelmäßig überprüft werden. Von Briare aus werden die Produkte an Händler und Auslandsgesellschften verschickt. Täglich versendet Fog Teile aus dem großen Ersatzteillager an seine Kunden.

Kernbereich Hebetechnik

Hohe Aufmerksamkeit geniesst bei Fog tarditionell der Bereich Hebetechnik. Hier können die Franzosen auf eine moderne Produktpalette mit einer Reihe sehr aus-getüfteleter Produkte und einige eigene Patente zurück greifen. Die Zwei-Säulen-Bühnen sind sowohl mit hydraulischem wie elektromechanischem Antrieb verfügbar. Die Spindelbühnen sind dabei mit einem sehr aufwändigen Mutternpaket bestückt, welches mit einem eigenen Öl-reservoir für die dauernde Schmierung bestückt sind. Die Steuerung der Bühnen beinhaltet ein Überwachugngssystem, welches zum Besipiel bei Überhitzung der Spindeln automatisch abschaltet.

Um die beiden Antriebsmotoren zwei-motoriger Zwei-Säulen-Bühnen zu syn-chronisieren, müssen die Säulen über ein Kabel miteinander verbunden werden. Fast alle Hebetechnik-Hersteller führen dieses Kabel in einem Rohr hoch über der Bühne. Fog stemmt statt dessen einen kleinen Spalt in den Boden, zum Beispiel in die Mörtelfuge zwischen zwei Fliesen. Dies wertet Zwei-Säulen-Bühnen optisch erheblich auf. Und auch für einmotorige Zwei-Säulen-Bühnen haben die Franzosen eine raffiniertes System. So wird die Kette nicht in einem Rahmen am Boden geführt, sondern läuft frei über den Boden zwischen den Säulen. Ein Kettenspanner sorgt für eine straffe Kette zwischen den Säulen, welche unter einer Abdeckung geführt wird. Bei diesem System lässt sich der Säulenabstand wie bei einer zwei-motorigen Zwei-Säulen-Bühne frei be-stimmen. Auch bei den Vier-Säulen-Büh-nen hat Fog praktische Ideen umgesetzt. So sind die Fahrbahnen optional elektrisch im Abstand verfahrbar, um unterschiedlich breite Fahrzeuge aufzunehmen.

Alles für die Fahrwerksvermessung

Neben den Säulenbühnen bietet Fog auch Scherenbühnen aus eigener Fertigung an. Das Programm spannt sich von Kurzhubbühnen für den Reifenservice über Doppelscherenbühnen und große Scherenhebebühnen für die Fahrwerksvermessung. Die Bühnen sind jeweils in unterschiedlichen Ausstattungen erhältlich. So sind die Doppelscherenbühnen mit unterschiedliche langen Aufnahmen lieferbar. Bei den großen Scheren ist zusätzlich ein Radfreiheber verfügbar. Bei den Fahrwerksvermessungssystemen bietet Fog eine ungwöhnliche Vielfalt unterschiedlicher Systeme an. Das Angebot beginnt bei einem einfachen Schnurgerät, welches als besonders robust gilt. Es vefügt nur über LED-Anzeigen, deckt aber grundlegende Ansprüche ab. Bei den CCD-Systemen hat Fog mit dem GTR 628RW im vergangenen Jahr eine erste Eigenentwicklung präsentiert, welche inzwischen in Serie gefertigt wird. Die eigenständige Software lässt sich gut bedienen und führt den Anwender durch alle wesentlichen Schritte einer Fahrwerksvermessung. In Kooperation mit einem italienischen Hersteller bietet Fog als Spitzenmodell für die Fahrwerksvermessung das GTR 900 an. Dabei handelt es sich um ein Kamerasystem mit insgesamt acht Kameras.

Neue Reifenmontiermaschine

Fog bietet in Kooperation mit einem ehemaligen Schwesterunternehmen eine umfangreiche Palette an Reifenmontier- und Radauswuchtmaschinen an. Im Zuge der neuen Strategie soll dieser Produkt-bereich in Zukunft ebenfalls mit selbst gefertigten Produkten abgedeckt werden. Der erste Schritt dahin ist die neue Reifenmontiermaschine UTM 350 T, welche bereits in Briare montiert wird. In Frankreich unterhält Fog ein flächendeckendes Netz eigener Servicetechniker, welche die Kunden betreuen. Sie und die Kollegen von Händlern und aus den Auslandsgesellschaften lernen den Umgang mit den Fog-Produkten in einem grossen Schulungszentrum, welches ebenfalls in Briare eine neue Heimat finden wird. Hier haben Kunden auch ausserhalb der grossen Messen die Gelegenheit, Fog-Produkte live kennen zu lernen.

Den deutschen Markt betreut seit dem vergangenen Jahr die deutsche Niederlassung in Herborn. Verkaufsleiter Freddy Walther und sein Team betreuen den Handel und bieten auch einen zentralen Service an. Über Herborn sind jederzeit kurzfristig Fog-Produkte lieferbar und auch die wesentlichen Ersatz- und Verschelißteile verfügbar. Das Team soll im Laufe des Jahres weiter wachsen. Die in Deutschland lange nicht vertretene Marke Fog wird durch Messeauftritte im Markt bekannt gemacht. Bernd Reich

Service & Teile

Betreuung älterer Geräte

Die Produkte von Fog wurden in den vergangenen Jahren unter wechselnden Bezeichnungen im deutschen Markt angeboten. Manche Geräte wurden von freien Importeuren eingeführt oder gelangten auf anderem Weg hierher. Wer noch eine Maschine von Facom, FFB oder einer anderen Konzernmarke besitzt, kann sich im Servicefall an Fog Automotive Deutschland in Herborn wenden. Von dort aus besteht Zugriff auf das zentrale Ersatzteillager in Frankreich. Außerdem wird in Herborn eine kleine Werkstatt für die Reparatur von Werkstattausrüstungen unterhalten. Auf diese Weise lässt sich auch betagtes, aber ansonsten noch voll funktionsfähiges Gerät erhalten. Viele Achsmesssysteme von Facom sind noch im Gebrauch, weil die inzwischen antiquierte Technik grundsolide ist.

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