Portalwaschanlagen
Eine Investition in eine Waschanlage ist langfristig angelegt. Bei der Auswahl sollte man deshalb vorher genau überlegen, welcher Anlagentyp am besten ins Geschäftsmodell passt.
Wer in eine neue Auto-Waschanlage investiert möchte bei der Entscheidung des Maschinenmodells keinen Fehler machen. Neben dem eigenen Budgetrahmen gibt es eine ganze Reihe technischer und konzeptioneller Faktoren, die für den erfolgreichen Einsatz einer Portalwaschanlage an beispielsweise einer Tankstelle, einer Kfz-Werkstätte, einem Autohaus oder im Fuhrpark entscheidend sind. Nicht nur die Wahl des Herstellers wirft Fragen auf, auch die Modellauswahl erfordert einige strategische Überlegungen. Welches Maschinenmodell ist das richtige für den eigenen Standort? Nach welchen Kriterien sollte ich mich für eine bestimmte Ausstattung entscheiden? Auf der Suche nach Antworten hat sich asp beim deutschen Hersteller Washtec schlaugemacht. Das Unternehmen gilt als weltweit größter Carwash-Anbieter und verfügt nach eigenen Angaben über eine Modell- und Ausstattungsbandbreite, die für jede Standortanforderung die passende Portalwaschanlage bietet. Auf der Messe „Tankstelle & Mittelstand“ in Münster treffen wir Wolfgang Achter. Er leitet die Washtec Vertriebs- und Serviceniederlassung Süd am Stammsitz in Augsburg und kennt nicht nur das Angebots-Portfolio der verschiedenen Hersteller, sondern auch den Praxis-Alltag der Waschanlagen-Betreiber aus dem Effeff. Mit unserer Eingangsfrage konfrontiert, nach welcher „Faustregel“ sich denn Portal-waschanlagenmodelle gewissen Standorttypen zuordnen lassen, erfahren wir, dass sich bereits diese Frage nicht eindeutig beantworten lässt bzw. dass sich Betreibertypen und Standortgrößen nicht über einen Kamm scheren lassen: „Es gibt mehrere Punkte, die bei der Anschaffung einer neuen Portalwaschanlage ins Kal-kül zu ziehen sind: Zunächst entscheidet der Einsatzzweck über den Betriebstyp. Generell gibt es drei verschiedene Ein-satzzwecke einer Portalwaschanlage, die sich bestimmten Betriebstypen zuordnen lassen:
das kommerzielle Waschgeschäft an beispielsweise einer Tankstelle
die nichtkommerzielle Autowäsche, welche im Rahmen einer Serviceorientierung im Kfz-Betrieb stattfindet
die nichtkommerzielle Autowäsche, mit der Fuhrparks Kosten senken.
Mischformen wie beispielsweise Tankstellen mit angegliedertem Kfz-Service existieren selbstverständlich ebenso“, so der Fachmann.
Ziele festlegen
Gemäß unterschiedlicher Einsatzzwecke differieren logischerweise auch die Ziele, die mit einer Portalwaschanlage erreicht werden sollen. Im Fuhrpark beispielsweise soll die eigene Flotte regelmäßig und kosteneffizient gereinigt werden. Das senkt ab einer gewissen Anzahl eigener Fahrzeuge deutlich Kosten und administrativen sowie buchhalterischen Aufwand gegen-über der Durchführung von Wäschen bei externen Dienstleistern. Wolfgang Achter dazu: „Eine komplexe Ausstattung an der Maschine, mit der entsprechend unterschiedliche Waschprogramme zusammengestellt und vermarktet werden können, ist hier freilich nicht ausschlaggebend. Wichtig ist allerdings, dass die Maschine ohne großen organisatorischen Aufwand im eigenen Betrieb genutzt werden kann, sprich dass möglichst wenig personelle Ressourcen für Betreuung und Wartung aufgewendet und eher externe Servicekomponenten in Anspruch genommen werden.“
Autowäsche ohne Showeffekt
Bei Flottenmanagern steht bei der Wahl der richtigen Waschanlage somit neben einem wartungsarmen Einsatz demnach lediglich noch die Waschgeschwindigkeit der Maschine im Focus. Letztere muss schlicht und ergreifend mit der Anzahl an Wäschen pro Tag, Woche oder Monat harmonieren, denn wenn man sich vor-stellt, die Mitarbeiter stünden mit ihren Dienstwägen während der Arbeitszeit vor der eigenen Waschanlage Schlange, entstehen an dieser Stelle ebenfalls wieder Kosten. Ergo ist die Kapazitätsleistung der Maschine mit der Taktung abzuleistender Wäschen in Einklang zu bringen. Im Autohaus und der Kfz-Werkstätte wird wiederum ähnlich wie im Fuhrpark gehandelt. Nur mit dem Unterschied, dass Autowäschen als Service am Kunden meist gratis geleistet werden. Vor allem im Premiumsegment der Automobilhändler gehört es mittlerweile zum guten Ton, dass der Kunde sein Auto nach einer Wartungs-inspektion oder Reparatur frisch gewaschen übergeben bekommt. „Der Kunde erhält dadurch nicht nur emotional Bestätigung für seine Kaufentscheidung, sondern un- terstellt dem Betrieb Pro-fessionalität und Serviceorientierung, was wiederum in Kundentreue mündet. „Show & Shine“-Elemente an der Waschanlage sind hierfür nicht erforderlich, denn der zahlende Kunde bekommt die Maschine in der Regel gar nicht zu sehen“, so Wolfgang Achter. Auch Bedienelemente und Programm-strukturen müssen hierfür nicht komplex sein. Allerdings ist auch wieder die Kapazität entscheidend, denn je nach Größe des Betriebes bzw. Durchsatz an Neu- und Gebrauchtfahrzeugen bildet Zeit im Kfz-Betrieb für jeden Handgriff eine erfolgsentscheidende Messgröße – auch bei der Integration von Servicewäschen. Ganz anders verhält sich die Situation bei einer Waschanlage, mit der direkt Geld verdient werden soll, also an Tankstellen oder in Waschparks. Anhand unterschiedlicher Ausstattungsoptionen an der Maschine lässt sich eine Waschprogrammstruktur erzeugen, die man zu verschiedenen Preisen vermarktet. „Ein Programm mit Unterbodenwäsche lässt sich beispielsweise im Winter besonders gut verkaufen und ist für den Autofahrer auch nachvollziehbar teurer als das reine Waschen und Trocknen. Das Pendant während der Sommermonate kann mit Spezialprogrammen gestaltet werden, die eine Ablösung hartnäckiger Insektenrückstände oder Pollen beinhalten. Im Premium-Preissegment der Waschprogramme finden sich dann Elemente wie Wachsversiegelungen oder auch ShineTecs – hiermit wird der Lack der Karosserie sogar mit „Repair-Effekt“ zum Glänzen gebracht, wofür Autoenthusiasten gerne noch etwas tiefer in den Geldbeutel greifen“, weiß Wolfgang Achter aus seiner Erfahrung. Zum Handwerkszeug der kommerziellen Autowäsche gehört darüber hinaus allerdings auch das entsprechende Säbelrasseln. Mit attraktiv designten LED-Anzeigen, modernen Dekors an der Anlage und natürlich imposanten technischen Arbeitsabläufen der Maschine bietet man den zahlenden Waschkunden die Show, die zum Preisniveau der Dienstleistung passt. Gemeinsamkeit mit dem Fuhrpark hat hier lediglich das Thema Kapazität.
Programmvielfalt
Nachdem die Autowäsche bei Endverbrauchern in der Regel eine Art Impulskauf darstellt und nicht dem gezielt geplanten Konsumverhalten zugeordnet werden kann, steht ein Waschkunde ungern Schlange. Demzufolge muss bei der Wahl des Waschanlagenmodells neben der Ausstattung auch die Geschwindigkeitsleistung zur erwarteten Anzahl verkaufter Wäschen passen. Wer die Wahl einer neuen Maschine beispielsweise allein von den Waschzahlen der Vergangenheit abhängig macht, beraubt sich von vornherein gewisser Entwicklungs- und Er- folgspotenziale. „Ein kommerzieller Waschbetrieb wird großes Interesse daran haben, möglichst viele Fahrzeugtypen bedienen zu können, um eine möglichst breite Kundschaft anzusprechen. Zumal die Möglichkeit, auch besonders große Fahrzeuge gründlich reinigen zu können, nicht selten ein profitables Alleinstellungsmerkmal bedeutet. Gefragt ist in diesem Falle also eine Maschine, die sowohl über die entsprechende Waschtechnik als auch über entsprechende Waschhöhen und -breiten verfügt und sich dabei in eine bestehende Halle einbauen lässt“, spricht Wolfgang Achter aus Erfahrung.
Dieter Väthröder
Modellübersicht
Auswahlkriterien
Für jeden Bedarf
Ein Blick auf das Portalwaschanlagen-Angebotsspektrum von Washtec macht deutlich, weshalb Betreiber nach Beantwortung der genannten Fragen einen entscheidenden Schritt weiter sind: Jedes Anlagenmodell ist hier denjenigen Leistungsmerkmalen zugeordnet, die für das Erreichen des individuellen Betriebsziels ausschlaggebend sind. Angefangen vom Basis-Modell „EasyWash“ für die Abwicklung überschaubarer Service- und Eigenwäschen bis hin zur High-end Doppel-Portalwaschanlage „SoftCare² Juno“, die spielend mehr als 1.200 Waschvorgänge monatlich schafft und dabei PKW und Vans nahezu aller Größenordnungen mit modernster Waschtechnologie gründlich reinigt. Bleibt also festzuhalten: Sind erst einmal der Einsatzzweck und die Ziele definiert, die mit der neuen Portalwaschanlage erreicht werden sollen, ergibt sich die Auswahl des passenden Maschinenmodells beinahe wie von selbst.