Techmess/Brain Bee
Die jüngste Idee von Brain Bee zur Verbesserung des Klimaservice sind die Eco-Lock-Ventile, bei welchen beim Klimaservice kein Kältemittel entweichen kann. Schon früher fiel das Unternehmen mit originellen Ideen auf.
Mit Beginn der Umstellung des Autoklimaanlagen-Kältemittels von R134a auf R1234yf hat bei den Herstellern von Klimaservicegeräten eine in diesem Bereich bisher nicht gekannte Innovationswelle eingesetzt. Ein Beispiel dafür ist der italienische Werkstattausrüster Brain Bee. Das junge Unternehmen ist erst vor wenigen Jahren in das Geschäftsfeld Klimaservice eingestiegen. Doch dies hatte den Vorteil, dass man sich der Technologie dieser Geräte völlig unvoreingenommen genähert hat. Dies führte zu unkonventionellen Lösungen. So kombinierten die Brain Bee-Entwickler für eine Fachmesse kurzerhand ein Diagnosegerät mit einem Klimaservicegerät. Die Ideen fanden Anklang. Bereits 2009 konnte Brain Bee in der Nähe von Parma ein eigene Fertigungsstätte für Klimaservicegeräte eröffnen. Brain Bee kann vier eigene Patente im Bereich Klimaservice vorweisen.
Kältemittel sparen
Eine patentierte Lösung sind die neuen Eco-Lock-Ventile von Brain Bee. Diese Ventile können anstelle der bisher üblichen Ventile an allen R134a- und R1234yf-Klimaservicegeräten sämtlicher Fabrikate zur Verbindung der Anschlussschläuche an die Fahrzeugklimaanlage eingesetzt werden. Während bei den normalen Ventilen bauartbedingt bei jedem Klimaservice ein Gramm Kältemittel entweicht, wird dies mit den neuen Eco-Lock-Ventilen vermieden. Schon beim Aufstecken der neuen Ventile auf die fahrzeugseitigen Anschlüsse wird der so genannte Totraum innerhalb des Ventils mit den Füllschläuchen verbunden. Die eingeschlossene Luft kann daher mit evakuiert werden. Gleichzeitig bietet sich die Gelegenheit, die Dichtheit der im Fahrzeug verbauten Ventile zu überprüfen. Wird anschließend der Klimaservice ausgeführt, so verbleibt im Ventil eine winzige Menge Kältemittel. Diese kann nach dem Losschrauben und vor dem Abnehmen der Eco-Lock-Ventile abgesaugt werden. So geht beim Klimaservice nicht mal die geringste Menge Kältemittel verloren. Diese im Totraum verbleibende Restmenge gelangt bei normalen Ventilen in die Umwelt. Um die Funktionalität der Eco-Lock-Ventile voll nutzen zu können, muss die Software eines Klimaservicegerätes geringfügig überarbeitet werden. Auf diese Lösung kam man bei Brain Bee, weil man für die eigenen Geräte keine vergleichbar innovativen Ventile auf dem Markt fand.
Weitere BrainBee-Patente sind das Klimaservicegerät mit volumetrischer Füllung, die für die Füllgenauigkeit unerhebliche Schlauchlänge sowie die Selbstüberprüfung der Vakuumpumpe mit erheblicher Verlängerung des Wartungsintervalls. Damit hat das Unternehmen aus Parma die etablierten Klimaservicegeräteanbieter verblüfft und Anerkennung erhalten.
Erstes HFO-1234yf-Gerät
Als das Thema Kältemittel HFO-1234yf im vergangenen Jahr immer dringlicher wurde, meldete Brain Bee als erster Hersteller bereits geeignete Geräte liefern zu können. Damals gab es zwar noch keinen Bedarf in den Werkstätten, doch Brain Bee sorgte für Aufmerksamkeit unter den Automobilherstellern. Für Entwicklung und Forschung lieferte Brain Bee einige Dutzend Geräte aus. Und heute sind die Geräte bei einigen großen Herstellern für den Einsatz in der Entwicklung freigegeben. Bernd Reich