Max Autowasch lässt Kunden nicht im Regen stehen, zumindest in Berlin-Reinickendorf. Dort eröffnete der Betreiber im Januar 2014 nach den Standorten Osnabrück und Bremen seine dritte Waschstraße. Das Besondere: Erstmal wurde hier ein Indoor-Konzept umgesetzt, bei dem der komplette Bereich für Staubsauger, Mattenreiniger und die Innenraumpflege in einer großzügigen, komplett verglasten Halle untergebracht ist. So kann sich der Kunde nach dem Durchfahren der Express-Waschstraße unabhängig von Wind und Wetter der Reinigung des Innenraums seines Fahrzeugs widmen. "Unser Ziel war es, uns vom Wettbewerb abzuheben und dem Kunden eine Dienstleistung zu bieten, die er so woanders nicht findet", erklärt Eckhard Dreke, Expansionsleiter bei Max Autowasch die Beweggründe für das Indoor-Konzept.
Der Kunde will faire Preise, eine freundliche Bedienung und ein gutes Waschergebnis. "Wenn er sich dann noch wohlfühlt, weil er sich in Ruhe und wetterunabhängig um sein Fahrzeug kümmern kann, braucht man sich um den Zulauf keine Sorgen machen", so Dreke.
Der Erfolg gibt ihm recht. "Wir haben den direkten Vergleich zu unserer Anlage in Osnabrück mit ähnlicher Leistungsfähigkeit. Daran sehen wir, dass Berlin an Regentagen wesentlich stärker frequentiert wird als Osnabrück", schildert Dreke seine Erfahrungen mit dem neuen Konzept. Gerade in der Winterperiode wollen die Kunden oftmals vor allem den Innenraum vom Winterschmutz befreien - aber nicht im Freien bei Wind und Wetter.
Bei Max Autowasch in Berlin stehen in der sechs Meter hohen und verglasten Halle 22 Staubsaugerplätze sowie vier Mattenreiniger zur Verfügung. Deren Nutzung ist im Waschpreis inbegriffen. Dabei herrscht alles andere als "Waschhallenflair". Große Glasflächen lassen viel Tageslicht hinein, in Kombination mit den anthrazitfarbenen Wandelementen wirkt die Halle attraktiv und freundlich. Das trägt nicht nur zum Wohlgefühl der Kunden bei, sondern weckt auch das Interesse der vorbeifahrenden Autofahrer.
Erfolgreich kombiniert
Alle drei Waschstraßen des Unternehmens nutzen die gleiche Kombination aus Waschtechnik, Chemie und Abwasseraufbereitung. "Ein gutes Waschergebnis ist die Summe aus vielen Einzelkomponenten", ist Dreke überzeugt. So setzt man in allen drei Anlagen auf die Waschtechnik der Firma Holz, die durch Zuverlässigkeit, robuste Technik aus Edelstahl und sehr gute Waschergebnisse überzeugt. Außerdem lobt Dreke die guten Geschäftsbeziehungen: "Man kann an den Anlagen sehr viel an Wartung und Reparaturen selbst durchführen. Falls nicht, erreicht man sofort einen Ansprechpartner. Man begegnet sich von Mittelstand zu Mittelstand auf Augenhöhe." Gleiches gilt für den Chemielieferanten KAW Kiehl, der nicht nur durch seine Produkte überzeugt, sondern auch durch einen guten (Einstell-)Service. "Die Chemie ist sehr ergiebig, trotz relativ niedriger Dosierung erzielen wir sehr gute Waschergebnisse. Das hält die Kosten pro Wäsche niedrig", erklärt Dreke.
Mitverantwortlich für das Waschergebnis ist auch die Wasserqualität. Eine Wasserhärte von 24, wie sie in Berlin vorliegt, ist da kontraproduktiv. Max Autowasch setzt deshalb auf Regenwasser. Das wird von den Dachflächen in eine Zisterne mit 75.000 Litern Fassungsvermögen geleitet und zu einem Drittel mit dem Frischwasser vermischt, sodass sowohl der Härtegrad als auch der Frischwasserbedarf auf ein verträgliches Maß sinkt.
Die Brauchwasseraufbereitung erfolgt in einer teilbiologischen Kiesfilteranlage von Nais, zur Brauchwasservorlage dient eine Beckenlösung der Firma 3A. Somit wird eine Wasserrecyclingquote von durchschnittlich 94 Prozent erreicht. Da das Trockenergebnis für die Kunden ebenso wichtig ist wie die Sauberkeit, erfolgt nach der Klarspülung mit Osmosewasser zunächst eine Gebläsetrocknung, abschließend geht noch ein Tuchtrockner über die Autos. "Die Kunden bestätigen uns, dass sowohl das Wasch- als auch das Trockenergebnis besser ist als in anderen Anlagen", berichtet Dreke.
Ressourcen schonen
Dass Umweltverträglichkeit bei Max Autowasch großgeschrieben wird, zeigt nicht nur der reduzierte Frischwasserbedarf. Das Unternehmen nutzt stromsparende LED-Leuchtmittel und ausschließlich biologisch abbaubare Waschchemie. Statt auf hohe Dosierung setzt man auf eine maschinelle Hochdruckvorwäsche bei allen Waschprogrammen sowie textiles Bürstenmaterial für die effektive und gleichzeitig lackschonende Reinigung. Anstelle chemischer Pflegeprodukte für den Innenraum gibt es für die Kunden gegen Bezahlung oder mit dem Premium-Waschprogramm kostenlos ein hochwertiges Microfasertuch. Das Ergebnis dieser Bemühungen sind VDA-Siegel, TÜV-Zertifikat und ISO-Zertifizierung.
Die Indoor-Lösung in Berlin war der Testlauf für alle anderen Anlagen der Max Autowasch: "Wir wollten die Anlage in Berlin zunächst bekannt machen, was durch das Konzept und entsprechende Werbung zur Eröffnung bestens funktionierte. Der Kundenzulauf gibt uns recht, dass das Konzept funktioniert, wir sind mit dem Geschäftsverlauf im ersten Jahr sehr zufrieden", resümmiert Dreke.
Neue Standorte gesucht
Aufgrund des Erfolges will man an den Standorten Osnabrück und Bremen die Indoor-Lösung für die bislang nur teilweise überdachten Saugerplätze umsetzen, Fundamente und Statik sind entsprechend vorbereitet. In Berlin und Bremen sind zudem weitere Standorte geplant, die von vornherein mit der Indoor-Lösung ausgestattet werden. "Das Grundstück ist immer die größte Hürde, die Lage ist alles entscheidend. Aber es gibt noch viele weiße Flecken." Nur nicht auf den Autos.
- Ausgabe 04/2015 Seite 32 (462.5 KB, PDF)