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12.09.2011 12:02 Uhr
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Auto Service Meister 2011

Anlässlich des kürzlich abgeschlossenen Kfz-Meisterwettbewerbs sprachen wir mit Vertretern der Sponsoren ZF Services und Coparts über die Bedeutung von Know-how und Fachkräften.

Der mittlerweile fünfte Wettbewerb „Auto Service Meister“ (ASM) ist Mitte August zu Ende gegangen. Das Leistungsniveau der meisten Teilnehmer hat die Organisatoren wieder einmal überrascht. Die Erstplatzierten erreichten die volle Punktzahl, beantworteten also die 56 von der Redaktion asp, den Meisterschulen und Hauptsponsoren ZF Services sowie Coparts Deutschland entwickelten Fragen fehlerlos. Die drei Gewinner werden am 19. September auf dem IAA-Stand der ZF Friedrichshafen AG (Halle 4.0/ Stand A07) geehrt. asp hat sich vorher mit dem Geschäftsführer von ZF Services Alois Ludwig und dem Coparts-Systemleiter Handels- und Werkstattkonzepte Thomas Michalzik über die Themen Aus- und Weiterbildung sowie Fachkräftebindung unterhalten.

Der fünfte Wissenscheck für Meisterschüler ist soeben zu Ende gegangen. Unserer Ansicht nach eine gute Gelegenheit, über das Thema Know-how und Weiterbildung zu sprechen. Inwieweit ist es für Ihr Unternehmen wichtig, den Fachkräftenachwuchs zu erreichen?

Alois Ludwig: ZF Services, das Aftersales-Geschäftsfeld eines der führenden Entwickler und Hersteller in der Automobilbranche, möchte, dass künftige Nachwuchskräfte frühzeitig die Innovationskraft von ZF kennenlernen und unser Service-Know-how schätzen. Mit dem langjährigen Engagement für ASM bietet sich nicht nur die einmalige Möglichkeit, engagierte und wissbegierige Nachwuchskräfte zu erreichen, sondern deren erfolgreiche Qualifizierung über den Kfz-Meistertitel hinaus unmittelbar zu unterstützen.

Thomas Michalzik: Der Nachwuchs ist nicht nur wichtig, er ist für jeden überlebenswichtig. Gerade in unserer Branche haben wir eine sehr rasante technische Entwicklung. Da braucht man sehr gute Mitarbeiter. Und die brauchen nach unserem Verständnis auch sehr gute Unterstützung. Positiv ist natürlich auch, dass wir den zukünftigen Führungskräften unser Werkstattsystem auf diese Weise etwas näherbringen können.

Das Kfz-Gewerbe ist als Ausbilder überaus attraktiv. Worauf führen Sie die automobile Faszination junger Berufseinsteiger zurück?

Alois Ludwig: In diesem Jahr feiert das Automobil seinen 125. Geburtstag und es kann auf eine bewegte und die Menschen bewegende Geschichte zurückblicken. Die mit ihm verbundene Innovationskraft beeindruckt und begeistert. Einen Beruf in der Automobilbranche zu erlernen, ist daher für viele junge Männer bereits ein Kindheitstraum. Dank der besonderen Faszination des Autos interessieren sich zudem immer mehr Mädchen für diesen eher technischen Beruf. Auch Aktionen wie der „Girls’ Day“, den ZF intensiv unterstützt, haben dazu ihren Beitrag geleistet.

Thomas Michalzik: Auto ist etwas, das uns jeden Tag begleitet. Ein Leben ohne Auto ist wohl nur für wenige vorstellbar. Und das Auto ist mehr als ein Hilfsmittel, um von A nach B zu gelangen. Wer die heutige Fahrzeugtechnik beherrscht, ist ein Spezialist, kein Schrauber mehr. Die beruflichen Möglichkeiten rund um das Auto sind extrem vielfältig, lassen großen Spielraum, seine persönlichen Vorteile zu nutzen, und bieten Freiraum im täglichen Arbeitsablauf. Das ist für viele interessant.

Trotz der hohen Ausbildungszahlen und des spannenden Tätigkeitsfeldes beklagen viele Servicebetriebe einen Fachkräftemangel. Die Begeisterung scheint also nicht von Dauer, könnte man meinen. Wie ist Ihr Eindruck, gehen den Betrieben die guten Leute aus?

Alois Ludwig: Die Tatsache, dass sich in den kommenden Jahren gute Fachkräfte ihren Wunschbetrieb aussuchen können, ist Folge des demografischen Wandels. Aus diesem Grund müssen Kfz-Betriebe mehr dafür tun, um attraktive Arbeitergeber zu bleiben. Auch große Unternehmen wie ZF setzen daher auf innovatives Personalmarketing wie z. B. das ZF Race Camp. Rund 300 Studenten in elf Rennteams tummelten sich Ende Juni beim ZF Race Camp auf dem Messegelände in Friedrichshafen und ließen sich von ZF-Ingenieuren Tipps geben, um ihre selbst gebauten Fahrzeuge für die Rennserie Formula Student fit zu machen. Insgesamt unterstützt das Unternehmen 19 Hochschulteams des internationalen Konstruktionswettbewerbs für Studenten.

Thomas Michalzik: Einzelnen sicher. Heute muss man einiges bieten, um gute Mitarbeiter zu bekommen, egal ob Auszubildende oder neues Personal. Und wir haben ja auch eine gute Marktentwicklung, mehr Angebot als Nachfrage. Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt ja zurzeit ganz Deutschland.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Ist es für Ihr Unternehmen schwer, qualifiziertes Personal zu finden?

Alois Ludwig: Gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter sind der Schlüssel für den Unternehmenserfolg und daher investieren wir viel Zeit und Kapital in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. ZF belegt aktuell Rang 25 der beliebtesten Arbeitgeber bei angehenden Ingenieuren in Deutschland. Wir sind also momentan in der komfortablen Situation, ausreichend und sehr gutes Fachpersonal zu haben. Das gilt auch für uns als Geschäftsfeld ZF Services.

Thomas Michalzik: Wenn man rechtzeitig mit der Suche beginnt, sich gut präsentiert und etwas mehr als Standard bietet, nein.

Leute auszubilden ist nur die eine Seite – welche Strategien sind heute bei der Mitarbeiterbindung bzw. Weiterqualifizierung wichtig, damit die automobile Faszination nicht schwindet?

Alois Ludwig: ZF entwickelt heute die Technik für Fahrzeuge von morgen. Dafür werden das Wissen, die Kreativität und das Engagement unserer Mitarbeiter in allen Unternehmensbereichen benötigt. Es ist daher wichtig, unsere Mitarbeiter zu fördern und zu fordern. Gleichzeitig sind wir als Traditionsunternehmen geprägt durch eine langfristige und nachhaltige Strategie, die auf der stabilen Basis von Werten und Idealen ruht. So zeichnet sich unser Betriebsklima durch Mitarbeiterorientierung und ein wertschätzendes Miteinander aus. Wir honorieren die Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter – auch mit abgestimmten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Und das honorieren die Mitarbeiter!

Thomas Michalzik: Früher, und sicherlich zum Teil in einigen Berufszweigen noch heute, waren Azubis billige Arbeitskräfte. Da hat man sich oft nicht viel Mühe gegeben. Es ist wichtig, gleich im laufenden Auswahlverfahren Stärken und Schwächen des Einzelnen zu erkennen und aufzuzeigen. Wie wird die angestrebte Ausbildung zusätzlich unterstützt? Passt der Berufswunsch wirklich zum Kandidaten? Aufstiegsmöglichkeiten heute und morgen.

Wo herrscht bei einzelnen Servicebetrieben aus Ihrer Sicht diesbezüglich noch Verbesserungsbedarf? Oder anders gefragt, worauf sollten Betriebe bei der Bindung der Besten achten?

Alois Ludwig: Nur wer sich ständig weiterbildet, ist und bleibt erfolgreich. Mechaniker in einer Kfz-Werkstatt müssen Schritt halten mit ständigen technischen Neuentwicklungen, um Diagnose, Reparaturarbeiten und Service professionell durchführen zu können. Deshalb ist es wichtig, seinen Mitarbeitern kontinuierliche Trainingsmöglichkeiten und damit auch langfristige Perspektiven für ihre berufliche Zukunft zu geben.

Thomas Michalzik: Man muss rüberbringen, dass man mehr bietet als die angestrebte Ausbildung. Es gibt viele Ideen, gute Leute an das eigene Unternehmen zu binden. Das reicht von der bezahlten Weiterbildung, früher Führungsverantwortung, guter Bezahlung mit interessanten Prämienregelungen, bis hin zur Beteiligung, entsprechende Firmenstruktur vorausgesetzt. Auch der Gesetzgeber bietet hierzu Möglichkeiten, Stichwort Gesundheitsvorsorge.

Wie viele Auszubildende beschäftigen Ihr Unternehmen bzw. Ihre Gesellschafter derzeit?

Alois Ludwig: Bei ZF waren 2010 insgesamt 1.500 junge Menschen in Ausbildung. ZF Services beschäftigt derzeit 37 Auszubildende in ganz Deutschland. Wir konnten in diesem Jahr wieder alle Auszubildenden an unseren Standorten Schweinfurt und Bremen in ein Arbeitsverhältnis übernehmen.

Thomas Michalzik: Knapp 400 im kaufmännischen Bereich und Logistik.

Beteiligen Sie sich an der Qualifizierung der Branche, d. h. bieten Sie Weiterbildungen für Kfz-Werkstätten bzw. Handelspartner? Unterstützen Sie die Bildungseinrichtungen (Meisterschulen, Berufsschulen bzw. Universitäten?

Alois Ludwig: Wir sind in vielen Brancheninitiativen und Kooperationen aktiv, denn wir haben das Technik- und das Service-Know-how, um die Aus- und Weiterbildung im Kfz-Gewerbe tatkräftig zu unterstützen. Zudem bietet ZF Services im Rahmen seiner modular aufgebauten Werkstattkonzepte umfassende technische Informationen zu seinen Sachs-, Lemförder-, Boge- und ZF Parts-Produkten sowie zu deren Verwendung und Einbau. Es gibt Hilfen bei Verkauf und Vermarktung der Produkte in der Werkstatt sowie technik- und vertriebsorientierte Schulungen zu den Bereichen Fahrwerk- und Antriebstechnik. Auch den konzeptunabhängigen Werkstätten werden in Kooperation mit unseren Großhandelspartnern immer wieder die entsprechenden Trainings angeboten.

Thomas Michalzik: Hier ist Coparts sehr aktiv. Wir bieten laufend Weiterbildung und Training in kaufmännischen und technischen Bereichen mit renommierten Trainern. Es gibt Azubi-Tage für die Auszubildenden der Gesellschafter in Zusammenarbeit mit der Industrie, um die Komplexität der technischen Produkte zu verstehen. Jüngst haben wir das Continental Reifen-Werk in Korbach besichtigt. Reifentechnik, Reifenherstellung, Zukunft der Reifen, Vermarktung, Marketing waren nur einige Inhalte der Zwei-Tage-Schulung. Wir habe Vorträge an Berufsschulen gehalten und wir nutzen die Weiterbildung beim GVA.

Herr Ludwig, Herr Michalzik, ich bedanke mich für das Gespräch.

Das Interview führte Martin Schachtner

Auto Service Meister

Fachkräfteförderung

Der Wettbewerb ASM wurde 2006 von asp und ZF Services gestartet. Coparts Deutschland ist seit 2007, die TÜV seit 2009 dabei. Die bisher besten Teilnehmer:

2006/07: 1. Platz André Laatz (BTZ Heide), 2. Platz Max Mundigl (HWK Niederbayern-Oberpfalz), 3. Platz Erik Puffe (HWK Ostthüringen)

2007/08: 1. Platz Dennis Zuske (LFS Frankfurt), 2. Platz André Rohland (HWK Ostthüringen), 3. Platz Peter Weinsheimer (HLS 2 in Mannheim)

2008/09: 1. Platz André Rohland (HWK Ostthüringen), 2. Platz Danny Sauerbrey (BTZ Rohr), 3. Platz Christian Bauer (HWK Niederbayern-Oberpfalz)

2009/10: Matthias Strung (RBS Ulm), 2. Platz Sven Neumann (HWK Ostthüringen), 3. Platz Danny Sauerbrey (BTZ Rohr)

2010/11: 1. Platz André Raith (AKS Pforzheim), 2. Platz Tobias Stegmaier (RBS Ulm), 3. Platz Sebastian Grupp (RBS Ulm)

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