Elektrische Vorwärmung
Außenparker, denen fahrzeugnah und ohne Stolperfalle eine 230-Volt-Steckdose zur Verfügung steht, sind die Zielgruppe für elektrische Vorwärmsysteme. Stets beheizt eine Art Tauchsieder den Kühlmittelkreislauf, optional kommen Innenraumheizung und Batterieladung hinzu. In Deutschland sind die Systeme nur wenig verbreitet.
Beim Stichwort Zusatzheizung denkt man in Mitteleuropa sofort an die mit Kraftstoff befeuerte Variante. In den Ländern Skandinaviens sieht das anders aus, denn dort ist auch die elektrisch betriebene Variante weit verbreitet. Auch hierzulande kann sie eine Alternative sein, allerdings mit eingeschränktem Kundenpotenzial; fahrzeugnah und ohne mit dem Anschlusskabel eine Stolperfalle zu bauen, muss eine 230-Volt-Steckdose vorhanden sein.
Funktion: Thermosiphonprinzip
Ähnlich einem Tauchsieder, wird in den Motorkühlkreislauf ein Heizelement integriert, was auf verschiedene Arten geschehen kann, beispielsweise mit in vorhandene Kernlöcher eingesetzten Blockwärmern oder in Kühlmittelschläuche eingebauten Topflösungen. Im Katalog des Herstellers Calix (www.calix.se) sind acht Möglichkeiten aufgelistet.
In jedem Fall arbeitet die elektrische Motorvorwärmung nach dem Selbstzirkulations- oder Thermosiphonprinzip: Die Zirkulation des Kühlmittels vollzieht sich ausschließlich auf Basis der Schwerkraft. Kühlflüssigkeit, die erwärmt wird, reduziert ihre spezifische Dichte und somit ihr ebensolches Gewicht, steigt im Kühlsystem auf und verdrängt noch kälteres Kühlmittel nach unten. In der Praxis wird damit der gesamte Primärkühlkreislauf in Bewegung gesetzt.
Neben dem Basissystem mit Heizelement, innerer und äußerer Verkabelung sowie optionaler Zeitschaltuhr werden Systemerweiterungen angeboten, die Ölkreislauf, Innenraum und Starterbatterie betreffen. Ölvorwärmer gibt es für Motor- oder Hydrauliköl, ihre Einsatzgebiete sind Nfz, Land- und Baumaschinen. Mit Innenraum-Heizlüftern lassen sich auch Pkw-Motorvorwärmer sinnvoll ergänzen. Die Heizlüfter von Calix sind 35 bis 47 mm tief und besitzen einen um rund 30 Grad verstellbaren Standbügel, der laut Hersteller in Kombination mit einem Spanngurt eine crashsichere Installationen ermöglicht. Ob ein im Beifahrerfußraum stehender Heizlüfter die Ansprüche des Kunden erfüllt, bedarf vermutlich individueller Klärung. Nützlich ist dieses Zubehör allemal.
Nützlich für außen geparkte Fahrzeuge ist auch die Ladung der Starterbatterie, und sei es nur die Erhaltung des voll geladenen Zustands. Hierfür werden von Calix Ladegeräte ohne oder mit Starterunterbrechungsfunktion angeboten. Die Starterunterbrechungsfunktion verhindert Motorstart und somit Anfahrt mit angeschlossenem Kabel, was insbesondere bei durch mehrere Fahrer genutzten Fahrzeugen vorteilhaft erscheint.
Anschluss diskret integrierbar
Den Einbau eines elektrischen Vorwärmsystems muss man Fahrzeugen nicht unbedingt ansehen. Von Calix gibt es Kits für die Montage der Steckdose, so dass sich der elektrische Anschluss diskret in die Fahrzeugkarosserie, vorzugsweise in ein Kunststoffteil, integrieren lässt.
Die Vorteile der Motor- und Innenraumvorwärmung sind bekannt: Senkung von Kraftstoffverbrauch und Kaltstartemission, Reduzierung des Motorverschleißes und nicht zuletzt Komfortsteigerung für den Fahrzeugnutzer. Von einem Kaltstart spricht man übrigens bereits bei moderaten Außentemperaturen unterhalb von zehn Grad Celsius.
Der Vertrieb der Calix-Produkte vollzieht sich in Deutschland über Autostyling Seehase in Mönchengladbach. Im Internet: www.seehase.de. Peter Diehl