"Wir decken mit unseren Produkten potenziell 20 Prozent des Werkstattbedarfs ab", erklärte Alois Ludwig anlässlich der Jahrespressekonferenz am Standort Darmstadt von ZF Services. Neben Neuheiten beim Produktportfolio und den Geschäftszahlen für 2012 – die Aftermarket-Tochter der ZF Friedrichshafen AG trug einen Anteil von insgesamt 1,6 Milliarden Euro am Gesamtumsatz von 17,4 Milliarden Euro bei – stellte der Vorsitzende der ZF Services-Geschäftsleitung zusammen mit Ulrich Walz und Thomas Bothe den Ausbau alter und die Generierung neuer Geschäftsfelder vor. Mit einer Mitarbeiterzahl von insgesamt 3.800 ist das Unternehmen in 39 Ländern mit 32 Servicegesellschaften und 77 Standorten vertreten. In Deutschland unterhält ZF Services laut Bothe 20 Service-Standorte, die Hälfte davon in eigener Hand.
Eine wichtige Neuerung ist ein umfangreiches Nutzfahrzeug-Werkstattsystem, das die Schweinfurter in Zusammenarbeit mit Bosch und Knorr-Bremse starten (wir berichteten). Zum Leistungsportfolio des Full-Service-Systems für Mehrmarken-Betriebe sollen ab August eine telefonische Hotline, Trainings und technische Informationen, Diagnose, Werkstattausrüstung sowie Qualitätsmanagement gehören. "Wir planen, dieses Werkstattkonzept unter dem Dach einer eigenständigen Marke zunächst in Deutschland und anschließend schrittweise in weiteren europäischen Ländern anzubieten", erklärte Ludwig.
Darüber hinaus ging Alois Ludwig auf das so genannte Remanufacturing ein. Darunter versteht man die hinsichtlich Energieverbrauch und Kfz-Teilepreise vorteilhafte Aufarbeitung von Altteilen im Sinne einer zeitwertgerechten Reparatur. Durch den Einsatz industriell aufgearbeiteter Komponenten könnten herstellerseitig die Energiekosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Werkstätten erlaube diese Alternative eine Kostenersparnis um bis zu 20 Prozent, so Ludwig. "Aufgearbeitete Aggregate machen heute bereits mehr als zehn Prozent des deutschen Kfz-Ersatzteilemarkts aus."
Organisiertes Recycling
Auch beim Altteile-Management arbeiten ZF und Bosch zusammen: ZF Services beteiligt sich am CoremanNet, einem Online-Rückführungsportal. Auf diese Weise würden beispielsweise Bauteile bei den Werkstätten abgeholt oder könnten an Sammelstellen abgegeben werden. Wer die entsprechenden ZF-Teile zurückgibt, erhält einen vorab festgelegten Altteilewert erstattet.
Ulrich Walz, Mitglied der Geschäftsführung, ging in seinem Vortrag auf das Pkw-Werkstattsystem Protech ein, das im vergangenen Jahr die Detailkonzepte OSS und Lemförder Plus vereinheitlichte. Aktuell umfasse das Basis-System Protech rund 3.000 Servicepartner. Die gehobene Variante Protech Plus überzeugte bislang rund 300 Betriebe. Den Angaben zufolge plant das Unternehmen diese Mitgliederzahl bis Ende des Jahres auf rund 400 zu steigern. In den kommenden Jahren soll es auf 1.000 Werkstattpartner ausgebaut werden. Neben dem deutschen Servicemarkt soll Protech auch in Großbritannien sowie Österreich und der Schweiz eingeführt werden, hieß es. (msh)