Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) hat mit Unverständnis auf die in allen Tarifgebieten erhobene Lohnforderung der IG Metall in Höhe von 5,5 Prozent reagiert. "Das ist das falsche Signal zur falschen Zeit", sagte Harry Brambach, Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses im ZDK, am Montag in Bonn. Die Branche mache gerade harte Zeiten durch.
Brambach unterstrich, dass sich die durchschnittliche Rendite in Autohäusern und Werkstätten für das Jahr 2014 bei etwa einem bis 1,2 Prozent bewege. "Dies ist absolut nicht ausreichend, um damit die steigenden Anforderungen an die Autohäuser und Werkstätten dauerhaft erfüllen zu können. Notwendig sind mindestens drei Prozent."
Der Verbandsvertreter wies auch darauf hin, dass das rückläufige Servicegeschäft in Zukunft immer weniger in der Lage sein werde, mit Quersubventionen die Verluste bei Neu- und Gebrauchtwagen auszugleichen. Auch täuschten die mengenmäßigen Zuwächse im Vertrieb über die wahren Marktverhältnisse hinweg. 35,2 Prozent der knapp 3,04 Millionen Neuwagen seien 2014 direkt von den Herstellern und damit am Autohandel vorbei verkauft worden.
Hinzu komme der "irrwitzige Preiskampf durch Lockvogelangebote im Internet", der die Margen weiter unter Druck setze, so Brambach weiter. "Diese Fakten sowie die Tatsache einer aktuellen Inflationsrate nahe null Prozent dürfen bei den anstehenden Tarifverhandlungen nicht außer Acht gelassen werden." (rp)