ZDK-Jahresbilanz: Servicegeschäft bleibt tragende Säule

20.03.2013 12:54 Uhr
Robert Rademacher, Ulrich Fromme und Wilhelm Hülsdonk
ZDK-Präsident Robert Rademacher (m.), ZDK-Vizepräsidenten Ulrich Fromme (l.) und Wilhelm Hülsdonk auf der Jahrespressekonferenz des Verbandsin Berlin.
© Foto: ZDK/ProMotor

Trotz seiner Bedeutung wachsen laut Bundesinnungsmeister Hülsdonk die Bäume auch im Service nicht mehr in den Himmel. Deutliche Kritik übte er erneut an den Online-Werkstattportalen.

Das Servicegeschäft erweist sich nach wie vor als tragende Säule des Kfz-Gewerbes. Dies hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf seiner Jahrespressekonferenz am Mittwoch in Berlin betont. Die 37.800 Kfz-Betriebe wickelten im Jahr 2012 insgesamt 74,3 Millionen Wartungs- und Reparaturaufträge ab, das waren im Durchschnitt 1.966 Kundenaufträge pro Betrieb. Mit einer Quote von durchschnittlich 83 Prozent habe die Auslastung der Werkstätten nur knapp unter dem Niveau des starken Jahres 2011 gelegen, sagte Wilhelm Hülsdonk, Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks. Der Umsatz im Servicebereich stieg um 3,2 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro (2011: 29,3 Milliarden Euro).

Die Zahl der Betriebsstätten nahm auch im vergangenen Jahr ab, allerdings mit reduzierter Geschwindigkeit: Zum 31. Dezember 2012 zählte die Branche bundesweit insgesamt 200 Kfz-Betriebe weniger als 2011: 17.500 fabrikatsgebundene Betriebe und 20.300 freie Werkstätten. Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte das Kfz-Gewerbe nach eigenen Angaben insgesamt 453.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in technischen und kaufmännischen Berufen. Das seien 2.400 Menschen bzw. 0,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor (2011: 456.000).

Trotz seines Status' als  Renditebringer seien die Zukunftsaussichten auch im Servicegeschäft durchwachsen, mahnte Hülsdonk. Zwar nehme der Bestand  und das Durchschnittalter der Fahrzeuge nach wie zu, doch sei der Wartungs- und Reparaturbedarf gleichzeitig rückläufig, wie der jüngste DAT-Report gezeigt habe. Erneut warnte Hülsdonk vor den Bestrebungen, das Servicegeschäft als Marketinginstrument für den Fahrzeugabsatz zu missbrauchen. "Quersubventionen" seien auf Dauer sehr ungesund.

Heftige Kritik an Werkstattportalen

Deutliche Worte feuerte Hülsdonk in Richtung der neuen Werkstattportale ab. Was dort angeboten werde, sei "teilweise Kundenverarsche", so der Bundesinnungsmeister. Betriebe, die nachweislich dazu nicht in der Lage seien, würden beim Konfigurieren von komplexen Reparaturaufträgen ganz oben in der Liste geführt. "Wir sind nicht generell gegen das Internet, aber so wie das im Moment dargestellt wird, ist das durchweg kritikwürdig", sagte Hülsdonk.

Das Thema "Meister-HU" ist für den Verbandsfunktionär und Unternehmer noch nicht abgehakt. Die Ablehnung der Vorschläge durch den Bund-Länder-Fachausschuss Anfang März habe man zu akzeptieren. "Mit einem Angriff auf eine Monopolstruktur macht man sich am Anfang nie Freunde. Hier müssen dicke Bretter gebohrt werden", sagte Hülsdonk am Rande der Veranstaltung gegenüber asp-Online. Auf Seiten der Verbraucherverbände wie z.B. dem ADAC will er Interesse ausgemacht haben, so dass er nun zunächst hier Werbung für das ZDK-Konzept machen will. (ng)

Die Jahresbilanz des ZDK zum Thema Fahrzeughandel lesen Sie bei unseren Kollegen von AUTOHAUS Online. Ergänzende Grafiken finden Sie unter diesem Text in der Infobox unter "Dateidownload".

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