Jede vierte Werkstatt in Deutschland arbeitet laut ADAC nicht zufrieden stellend. Das ist das Ergebnis eines Werkstatt-Tests, den der Automobilclub in 70 Betrieben in ganz Deutschland durchgeführt hat. Überprüft haben die Tester nach eigenen Angaben 36 Vertragswerkstätten und fast ebenso viele Freie Servicebetriebe. Erstgenannte erzielten tendenziell etwas bessere Ergebnisse – allerdings auch zu deutlich höheren Preisen. Zur geringen Anzahl der Betriebe im Test angesichts von insgesamt rund 44.000 freien und markengebundenen Kfz-Unternehmen in Deutschland sagte eine ADAC-Sprecherin, man könne immer nur eine Stichprobe unter die Lupe nehmen. Ein Kunde sei im Schadensfall in einer vergleichbaren Situation. Bei der geografischen Auslese der Betriebe habe sich der Club für eine "ausgewogene Mischung in deutschen Ballungsräumen" entschieden. Anzahl und Wahl der Marken sei ebenfalls unter Machbarkeitsgesichtspunkten und im Hinblick auf eine "ausgeglichene Mischung" von Importeuren und Herstellern getroffen worden. Pro Marke wurden maximal sechs Betriebe getestet. BMW: Wenig Freude in der Werkstatt Der ADAC hatte Fahrzeuge der Marken BMW, Ford, Mercedes, Nissan, Opel, Renault und VW mit Fehlern präpariert, um so die Betriebe im Rahmen einer Jahresinspektion auf Preis- und Arbeitsqualität sowie Kundenservice zu testen. Welche Fehler gefunden werden sollten, dazu machte der Club keine genauen Angaben (im Bereich Technik schlägt ein Kriterium mit 30 von insgesamt 100 möglichen Punkten zu Buche - s. Download). Bei der Bewertung nach Marken habe VW den besten Service beim Vertragshändler geboten, hieß es. Auch bei den Freien Werkstätten bekamen die Autos aus Wolfsburg laut Testbericht die beste Inspektion und zwar im Schnitt um 115 Euro preiswerter als bei VW selbst. Renault und seine Tochter Nissan hätten dagegen mit schlechter Leistung bei hohen Preisen auf sich aufmerksam gemacht, so die Tester. "Freude am Fahren hat man als BMW-Besitzer, Freude am Stehen in der Werkstatt eher weniger", so die humorige Bilanz des ADAC bezüglich der Münchener Marke. Der Anspruch auf Premiumqualität der Vertragswerkstätten habe nicht erfüllt werden können. BMW hatte das drittschlechteste Ergebnis unter den sieben Automarken. Als Alternative böten sich hier auch die "Freien" nicht an, die den vorletzten Platz belegten. Und immer wieder das "Scheibenklar" Insgesamt gab es 21-mal die Note "sehr gut", 20 Werkstätten konnten mit "gut" bewertet werden. Neun Betriebe arbeiteten "zufriedenstellend", zwölf "ausreichend" und acht nur "mangelhaft". "Der Test macht deutlich, dass die Kfz-Betriebe trotz insgesamt erfreulicher Ergebnisse von der Perfektion noch ein gutes Stück entfernt sind", so das Fazit des ADAC. Sauer stieß den Testern auch die Tatsache auf, dass zahlreiche Betriebe den Posten "Scheibenklar nachfüllen" auf der Rechnung auswiesen, obwohl das Fahrzeug mit vollem Behälter abgegeben wurde. (ng/pg)
Unterschiedliche Ergebnisse für Werkstätten im ADAC-Test

Vertragswerkstätten schneiden etwas besser ab als die Freien, jedoch zu deutlich höheren Preisen / VW vorne, Renault und Nissan bilden Schlusslicht / Ergebnislisten als Download