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Politik: Seehofer drängt auf Pkw-Maut

08.08.2011 12:56 Uhr
Gegensätzliche Positionen in Mautfragen: Angela Merkel und Horst Seehofer.
© Foto: Imago/Christian Thiel

CSU-Chef Horst Seehofer will den Widerstand der CDU gegen die Pkw-Maut brechen. Die Schwesterpartei und der Koalitionspartner sollen von dem Nein zur Maut abgebracht werden.

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Die CSU will den Widerstand der CDU gegen eine Pkw-Maut brechen. Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident, Horst Seehofer, sagte am Sonntagabend im "ARD-Bericht aus Berlin": "Wir werden dies ganz, ganz nachhaltig in die Koalition einbringen und auch auf unserem Parteitag Anfang Oktober einen ganz konkreten Beschluss fassen." Eine Maut sei der einzige Weg, "um den Investitionsstau bei Schiene und Straße in Deutschland zu finanzieren". Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte dem Magazin "Spiegel": "Wichtig ist, dass wir am Ende die fehlenden Milliarden im Verkehrsetat aufbringen. Wer dazu eine bessere Idee hat als die Maut - bitte sehr, her damit." Der Koalitionsvertrag von Union und FDP sieht eine Autobahngebühr nicht vor. Kanzlerin Angela Merkel hatte Ende Juli betont: "Zu meinen Projekten gehört sie nicht." Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) machte am Wochenende erneut die Ablehnung der CDU klar. "Die Bundeskanzlerin hat gesagt, dass es in dieser Legislaturperiode keine Maut geben wird. Dabei bleibt es", betonte er in der "Welt am Sonntag". Seehofer zeigte sich verärgert über diese Äußerungen. "So wie Herr Kauder darauf geantwortet hat, das kommt gar nicht infrage in dieser Legislatur, können wir in Deutschland keine Politik betreiben." Die CSU als Koalitionspartner habe "einen Wunsch, einen begründeten, der auch von großer wirtschaftspolitischer Bedeutung ist, und wir erwarten, dass wir im Herbst in der Koalition darüber reden". Auch eine Mehrheit der Bundesbürger ist für eine Pkw-Maut, wenn gleichzeitig die Kfz-Steuer gesenkt wird. In einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" sprachen sich 50 Prozent der Befragten dafür aus, 43 Prozent dagegen. Dabei finden die CSU-Pläne in Westdeutschland mehr Anhänger als im Osten. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt zeigte sich überzeugt, Merkel und den Koalitionspartner FDP vom Nein zur Maut noch abzubringen: "Die Kanzlerin ist guten Argumenten gegenüber immer offen", sagte er der "Bild am Sonntag". Deutsche Autofahrer müssten im Ausland Maut bezahlen, ausländische Pkw könnten in Deutschland aber gratis durchfahren. "Das ist weder fair noch liberal. Das muss auch die FDP einsehen." (dpa)

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KOMMENTARE


Harald Linke

08.08.2011 - 17:55 Uhr

Herr Seehofer vergißt ganz die EU. Die wird die Senkung der Kfz-Steuer für deutsche Autofahrer nicht erlauben! Grund: Damit würde Deutschland die ausländischen Automobilisten schlechter stellen als unsere eigenen Autofahrer. Also: Verboten! Herr Seehofer sollte mal seine Leute in die Archive schicken. War doch alles schon mal vorgesehen - die höhere Mineralölsteuer kam - aber die gleichzeitig versprochene Senkung der Kfz-Steuer kam nicht... Aber die höhere Mineralölsteuer haben wir immer noch! Selbiges gilt für die Öko-Steeur als Aufschlag zum Kraftstoffpreis: sie sollte zur Senkung der Sozialabgaben beihelfen... Selbst bei der Sektsteuer werden wir heute noch betrogen: Kaiser Wilhelm hatte sie erhoben, um die Kaiserliche Marine aufzubauen. Die damaligen Schiffe verrotteten in Scapa Flow - die Sektsteuer gibt es heute noch! Und ob die PKW-Maut dann wirklich in die Verkehrsstrukturen fließen wird, glaube ich den Politikern auch nicht (mehr). Denn das wurde auch bei der Einführung der LKW-Maut versprochen. Und was wurde daraus? Die Staats-Etats, die bis dahin für den Straßenbau vorgesehen waren, wurden stillschweigend gestrichen. Da die LKW-Maut-Summen (Unsummen!) in den großen Steuertopf fließen, gibt es keine Kontrolle, wieviel der LKW-Maut in andere Projekte gesteckt werden.


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