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Plastikmüll: Conti vor Einsatz von recyceltem PET

03.08.2021 08:41 Uhr | Lesezeit: 5 min
Michelin PET-Anteil Recycling
Bei Continental laufen Projekte, in denen Naturkautschuk nicht aus Großplantagen mit entsprechendem Flächen- und Wasserverbrauch, sondern aus Löwenzahn stammt.
© Foto: Carbio_Michelin

In etlichen Bereichen nimmt die Wiederverwertung von Kunststoffen zu - auch wenn das Plastikmüll-Problem insgesamt bei weitem noch nicht gelöst ist. Reifenhersteller wollen ebenfalls nachhaltiger werden. Continental plant beim Recycling bald einen größeren Schritt.

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Kunststoff aus recycelten Flaschen soll vom kommenden Jahr an in die Pkw-Reifenherstellung bei Continental einfließen. Wie der Autozulieferer angekündigte, werden zuvor herkömmlich produzierte Polyester-Verbindungen dabei komplett durch ein nachhaltiges Polyester-Garn ersetzt. Dieses stammt aus dem wiederaufbereiteten Plastikflaschen-Kunststoff PET. "Im Rahmen des sogenannten Upcyclings wird so aus einer PET-Kunststoffflasche ein PET-Hochleistungswerkstoff", erklärte der Dax-Konzern aus Hannover.

Es gehe um ein Verfahren, bei dem das zerkleinerte Flaschenmaterial ohne weitere chemische Reaktionsschritte in den Wertkreislauf der Reifenkunststoffe zurückgeführt werden könne. Die zusammen mit dem Faser- und Textilhersteller OTIZ entwickelte Technologie soll Anfang September auch auf der Automesse IAA vorgestellt werden.

Klassische Kunststoffproduktion verschlingt - wie viele Prozesse der industriellen Chemie - große Mengen fossiler Kohlenwasserstoffe aus Erdölgemischen. Auch Reifenhersteller, die neben Kautschuk vor allem verformungsfähige Kunststoffe benötigen, versuchen daher, Teile der Produktion auf Recycling-Material umzustellen.

Michelin etwa tat sich mit dem Partner Enviro zusammen, um Ruß und weitere Stoffe zurückzugewinnen, ehe diese Eingang in neue Reifen oder Förderbänder finden. Recyceltes Plastik wollen die Franzosen ab 2024 einsetzen.

Naturkautschuk aus Löwenzahn

Bei Conti laufen zudem Projekte, in denen Naturkautschuk nicht aus Großplantagen mit entsprechendem Flächen- und Wasserverbrauch, sondern aus Löwenzahn stammt. Er könnte später eventuell in Serie gehen. Am bisherigen Anbau von Kautschuk gibt es heftige Kritik wegen der ökologischen und sozialen Folgen.

Die Branche plant auch, besser verträgliche Substanzen zu verwenden. Goodyear ist bei biochemischen Verfahren und Reifenmaterialien ebenfalls aktiv, die US-Amerikaner forschten beispielsweise an Zuckerrohr als möglichem Ausgangsstoff.

Die Forschung zum Recycling läuft parallel dazu. "Bisherige Labor- und Reifentests zeigen, dass Fasern aus Sekundärrohstoffen ebenso leistungsfähig sind wie bisher verwendete Fasern", heißt es in Hannover. Bis 2050 sollten spätestens alle Reifenmaterialien aus nachhaltigen Prozessen stammen, Abfall sei "zukünftiges Produktionsmaterial". Zur Wiederverwertung von Industrieruß in Reifen sind ähnliche Kreislaufsysteme geplant.

 

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