Selbst drei Monate nach ihrem Auslaufen hat die Abwrackprämie den deutschen Automarkt im November nochmals kräftig angeschoben. Die Zahl der Neuzulassungen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20 Prozent auf knapp 280.000 Fahrzeuge, berichtete der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) am Mittwoch in Bad Homburg. Dank der staatlichen Finanzspritze habe der Automarkt in Deutschland in den ersten elf Monaten ein Plus von 25 Prozent auf rund 3,59 Millionen erreicht. "Die Umweltprämie hat nicht nur für die Sicherung der Arbeitsplätze in der gesamten Automobilbranche gesorgt, sie hat auch den Tausch alt gegen neu und den Klimaschutz vorangebracht", sagte VDIK-Präsident Volker Lange am Mittwoch. Vor allem in den neuen Bundesländern habe die Umweltprämie die Menschen in die Autohäuser getrieben, dort stiegen die Neuzulassungen im November um 27 Prozent. Von Januar bis November summierte sich der Zuwachs in den östlichen Bundesländern sogar auf rund 50 Prozent. Für das Gesamtjahr prognostiziert der VDIK und auch der der Verband der Automobilindustrie (VDA) 3,8 Millionen Neuzulassungen. 2010 rechnen die meisten Experten mit einem Absatzeinbruch. Die Verkäufe werden voraussichtlich auf 2,75 bis 3,0 Millionen Fahrzeuge zurückgehen, wie der VDA am Mittwoch mitteilte. Immerhin erwartet der Verband im kommenden Jahr einen Anstieg des weltweiten Autoabsatzes zwischen einem und drei Prozent. Die deutschen Exporte werden nach der VDA-Schätzung um etwa drei Prozent wachsen. Die deutsche Autoproduktion werde 2010 moderat zurückgehen nach einem Minus von 11 Prozent auf 4,9 Millionen Einheiten in diesem Jahr. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt war im November laut Kraftfahrt-Bundesamt eine Aufwärtsbewegung spürbar. Alle Fahrzeugbranchen entwickelten sich positiv. 467.616 Pkw wechselten den Halter und erzielten somit ein Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Kumuliert liegt der Markt aber noch mit knapp 5,56 Mio. Besitzumschreibungen mit 1,8 Prozent im Minus. (dpa/ng)
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