Der freie Teilegroßhändler PV Automotive übernimmt die Werkstattkette Pit-Stop. Das hat das Unternehmen mit Sitz in Essen heute bekanntgegeben. Über den Kaufpreis, den PV dem bisherigen Inhaber – die Fondsgesellschaft "bluO" – zahlt, wurde Stillschweigen vereinbart. "PV Automotive gibt den Pit-Stop-Filialen mit ihren rund 1.400 Mitarbeitern eine neue unternehmerische Heimat", hieß es in der Mitteilung vom Freitag. Entlassungen soll es nicht geben. Aus der Kette mit rund 400 Niederlassungen sollen mittelfristig 400 unternehmerisch geführte Franchise-Betriebe entstehen. "Mit der Neuaufstellung von Pit-Stop auf Franchise-Basis fördern wir dieses lokale Unternehmertum, erhöhen gleichzeitig flächendeckend die Qualitätsstandards der Betriebe und tragen zu einer weiteren Professionalisierung der gesamten Branche bei. Damit stärken wir die freie Kfz-Reparatur in Deutschland“, erklärte Stephan Rahmede, Vorsitzender der Geschäftsführung der PV Automotive GmbH. Natürlich wolle sich PV Automotive mit der Akquisition aber auch mehr Marktanteile im Handel mit Fahrzeugteilen sichern. Die PV Automotive GmbH existiert seit 1922 und beschäftigt laut eigenen Angaben an 90 Standorten 1.600 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz betrug im vergangenen Jahr 350 Millionen Euro, etwa dreimal so viel wie die nun übernommene Pit-Stop Systempartner GmbH mit 120 Millionen Euro. Das Essener Unternehmen betreibt bereits die beiden Werkstattsysteme Autoprofi und Autofit, letzteres unter dem Dach der Temot GmbH, an der die Eugen Trost GmbH gleichberechtigt beteiligt ist. Autofit-Partner zahlen derzeit eine monatliche Systemgebühr von 200 Euro. Welche Gebühren für die neuen Pit-Stop-Franchisenehmer vorgesehen sind, ist der heute veröffentlichten Mitteilung nicht zu entnehmen. Das genaue Konzept soll auf der PV-Hausmesse am 6. und 7. November in Hannover vorgestellt werden, sagte Marketingleiter Holger Hättich gegenüber asp-Online. Potenzielle Franchisenehmer seien zum einen die bisherigen Pit-Stop-Filialleiter aber natürlich auch die anderen Konzeptnehmer. Zudem seien bereits kurz nach Veröffentlichung der Übernahme zahlreiche Anfragen von Betrieben eingegangen, die sich in Nachbarschaft einer Pit-Stop-Filiale befinden. PV lockt die Interessenten neben dem Teile-Vollsortiment mit Dienstleistungen für die Betriebsführung und -organisation, die Finanzierung, die Qualifizierung von Mitarbeitern sowie für das Marketing. Schnelle Trennung Die luxemburgische Fondsgesellschaft Bluo hatte Pit-Stop erst im Mai 2009 von der britischen Kwik-Fit Gruppe übernommen (wir berichteten), damals ebenfalls zu einem nicht genannten Preis. Zur Bluo-Gruppe gehören der heutigen Mitteilung zufolge zur Zeit sieben operative Gesellschaften mit ca. 15.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Gesamtumsatz von mehr als 1,4 Milliarden Euro, darunter die deutschen Adler Modemärkte und die österreichische Lebensmittelkette Zielpunkt. (ng)
Neuer Eigentümer: PV Automotive übernimmt Pit-Stop

Aus der Kette mit rund 400 Niederlassungen sollen mittelfristig 400 Franchise-Betriebe entstehen. Sowohl die Anzahl der Betriebe als auch der Mitarbeiter soll sich nicht ändern.