Die Pläne der beiden Autobauer Daimler und BMW zum gemeinsamen Bau von Getrieben sind nach einem Bericht der Fachzeitung "Automobilwoche" vom Tisch. Danach sind die Verhandlungen für ein gemeinsames Werk zur Herstellung von Automatikgetrieben unter Beteiligung des Zulieferers ZF Friedrichshafen gescheitert. Ebenfalls vom Tisch sei das vom Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche vor kurzem ins Spiel gebrachte gemeinsame Getriebewerk mit BMW in den USA, schreibt die Zeitung. Nun werde zwischen beiden Unternehmen nur noch über eine Kooperation bei Drei- und Vierzylinder- Benzinmotoren gesprochen. Ein Sprecher von Daimler sagte in Stuttgart, zu Details der Gespräche über mögliche Kooperationen mit BMW wolle man sich nicht äußern. Diese verliefen in guter Atmosphäre und seien noch nicht abgeschlossen. Über eine engere Zusammenarbeit von Daimler und BMW, die Automobilexperten aus Kostengründen für dringend notwendig halten, gibt es seit vielen Monaten Meldungen, Gerüchte, Dementis und Bestätigungen. Zetsche hatte im September erklärt, man arbeite bereits im Einkauf mit BMW eng zusammen. Beide Premiumautobauer fürchten bei einer tieferen Zusammenarbeit offenbar um ihre Markenidentität. Entwicklungsvorstand Thomas Weber betonte noch kürzlich in diesem Zusammenhang: "Unser wichtigstes Gut ist unsere Marke". Die Zeitung berichtet zudem, ein Daimler-Manager habe bestätigt, dass man zusammen mit BMW ein Acht-Gang-Automatikgetriebe bauen wollte. Das Geschäft sei wegen Problemen bei den technischen Details geplatzt, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Betriebsratskreise. Ursprünglich habe Mercedes die komplette Automatikgetriebe-Fertigung mit rund 2.000 Mitarbeitern in ein neues Gemeinschaftsunternehmen mit BMW und ZF einbringen wollen. Daimler ist einer der wenigen Autohersteller, der Getriebe noch selbst herstellt. BMW baut derzeit wie auch Rolls Royce und Bentley in seine 7er-Limousine ein Acht-Gang-Automatikgetriebe von ZF ein. Dieses wird künftig auch in anderen BMW-Modellen und bei anderen Herstellern angeboten, sagte ein ZF-Sprecher. (dpa)
Medienbericht: Kein gemeinsames Getriebe von BMW und Daimler
Laut einem Zeitungsbericht sind die Verhandlungen der beiden Hersteller für ein gemeinsames Werk zur Herstellung von Automatikgetrieben unter Beteiligung des Zulieferers ZF Friedrichshafen gescheitert.