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Medien und der ADAC: Unverhältnismäßig

30.01.2014 14:02 Uhr
ADAC
Für zuverlässige Pannenhilfe und Rückholservice, dafür steht der ADAC.
© Foto: ADAC

Für asp-Chefredakteur Frank Schlieben läuft die Berichterstattung über den ADAC ebenso aus dem Ruder wie die Kontrollmechanismen innerhalb des Clubs.

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Es vergeht aktuell kein Tag ohne neue ADAC-Skandal-Meldung. Ich bin kein Freund selbstherrlicher, abgehobener Alt-Herren-Zirkel, die sich und ihr Tun als die Krönung der Schöpfung ausgeben. Was aber die aktuelle Berichterstattung über den Verein und echte und vermeintliche Verfehlungen seiner Regional- und Gesamtfürsten anbetrifft, scheint mir die mittlerweile mindestens so aus dem Ruder zu laufen, wie die Kontrollmechanismen innerhalb des ADAC.

Beispiel: Da macht die "Bild"-Zeitung vor ein paar Tagen mit einem ADAC-Rettungsflugzeug und dem stark verpixelten Bild – RAF-Fahndungsbildern aus den 1970er Jahren nicht unähnlich – einer ehemaligen ADAC-Mitarbeiterin auf. Die hat – Skandal – ihren Sohn mitsamt seinem Kumpel zum Tauchurlaub nach Ägypten eine Mitfluggelegenheit in einem ADAC-Rettungsflieger besorgt, weil die Jungs ihren Flieger verpasst hatten. Konsequenz: sie wurde fristlos entlassen und das unmittelbar nach Bekanntwerden der Aktion. Skandal erkannt, Skandal gebannt.

Unser nebenberuflicher Teppichhändler und ehemaliger Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel blieb in seinem Job. Oder denken sie an den planschenden Ex-Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping, der sich von der Flugbereitschaft der Bundeswehr zum Badeurlaub mit seiner Gräfin nach Malle fliegen ließ. Dass andere es noch doller treiben, entschuldigt nicht die Verhältnisse innerhalb des ADAC, und natürlich muss lückenlos aufgeklärt werden, ob alle Tests des Vereins so eine Luftnummer sind wie die Wahl zu Deutschlands beliebtestem Auto. Aber man sollte doch die Verhältnismäßigkeit wahren.

Zuverlässige Pannenhilfe

In München stehen aktuell sechs Ex-Banker der Bayerischen Landesbank vor Gericht, weil sie mit dem Kauf der Schrottbank Hypo-Alpe Adria 3,7 Mrd. Euro an Steuergeldern verzockt haben sollen. Dass die sich vor Gericht aufführen, als wären sie honorige Kaufleute und die Anklage gegen sie eine Art Majestätsbeleidigung, finde ich skandalöser als die Frage, ob ADAC-Rettungshubschrauber dazu benutzt wurden, den Fußballplatz von Eintracht Braunschweig oder den Vorgarten von ADAC-Präsident Meyer trocken zu pusten.

Und ehrlich gesagt: wenn mich nachts um zwei Uhr ein ADAC-Partner von der Autobahn holt, ist mir das in dem Moment auch schnurzpiepegal. Denn für zuverlässige Pannenhilfe, und nur dafür, steht der ADAC für mich – jetzt und in Zukunft. (fs)

Frank Schlieben Newsletter-Editorial

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KOMMENTARE

Bruno Heil

02.02.2014 - 20:08 Uhr

Lieber Frank Schlieben, auch mir hängt das ADAC-Thema zum Halse heraus. Dennoch haben nicht nur wir Insider im Kfz-Gewerbe gewusst, dass die Gelben seit Jahrzehnten den zwar abnehmenden, aber immer noch größten Batterieabsatz generieren. Meinen Wissensvorteil - Wochenendausgabe der Süddeutschen vom 1./2.02.14 entschuldigend, verweise ich auf die Insider-Kenntnisse Ex-Honda-Pressechef Alfons K. Nachzulesen in der SZ, Seite 3. Ich bin zwar ADFC- und VCD-Mitglied, habe aber noch nie dank regelmäßiger Wartung Hilfe benötigt. Nix für ungut, Frank.


Michl Koch

10.02.2014 - 16:43 Uhr

Voorsicht, mein Lieber. Wenn du nicht aufpasst, biste schnurstrax Präsident beim ADAC. Bei deinem Wohnort (Minga...) kommt man leicht in die engere Wahl, und für jeden, der schon einmal den Pannendienst gelobt hat, ist Widerstand ohnehin zwecklos....


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