Mehr als die Hälfte der Autofahrer glaubt einer ADAC-Umfrage zufolge, dass ihr Auto mehr Kraftstoff verbraucht, als vom Hersteller angegeben. Lediglich ein Drittel ist dagegen der Ansicht, dass die Hersteller in puncto Spritverbrauch richtige Angaben machen, hieß es in einer Mitteilung. Gleichzeitig geben 52 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass der Benzinverbrauch für ihre Kaufentscheidung sehr wichtig ist. Nur zwei Prozent der 5.743 Teilnehmer einer Online-Befragung interessiert beim Kauf nicht, was ihr Neuwagen schluckt. Der Eindruck der Umfrageteilnehmer täuscht einer Untersuchung des Ökoglobe-Instituts der Universität Duisburg-Essen zufolge nicht. Danach hatten Forscher 188 Autotests des Magazins "Auto Motor und Sport" analysiert und waren zu dem Schluss gekommen, dass der ermittelte Verbrauch durchschnittlich 27 Prozent oder 2,4 Liter über den Herstellerangaben liegt. Lediglich bei vier von 188 getesteten Modellen lagen die angegebenen Werte darunter (Aston Martin V8 Vantage und DB9 Volante, Ferrari F 430 Spider und Bentley Continental Flying Spur). Ein wesentlicher Grund für die falschen Angaben liege in den realitätsfernen Vorschriften zur Verbrauchsmessung von Pkw, hieß es in der Studie. Bei der Datenermittlung nach dem so genannten NEFZ-Verfahren (Neuer Europäischer Fahrzyklus) würden unrealistische Testbedingungen, etwa eine zu niedrige Geschwindigkeit zugrunde gelegt. Weiter werden wesentliche Stromverbraucher im Sicherheits- und Komfortbereich nicht berücksichtigt. Zudem werde das durch Zusatzausstattung verursachte Extragewicht nicht einkalkuliert. (msh)
Kraftstoffverbrauch: Autofahrer zweifeln Herstellerangaben an
Eine Mehrzahl der Autofahrer misstraut den Angaben der Fahrzeughersteller zum Kraftstoffverbrauch. Grundlage ist eine Umfrage des ADAC. Eine Untersuchung des Ökoglobe-Instituts stützt diese Einschätzung.