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Kommissionsentwurf: Brüssel will jährliche HU für ältere Autos

12.07.2012 15:31 Uhr
TÜV Süd Autoprüfung
Die EU-Kommission schätzt, dass mehr als 2.000 Verkehrstote jährlich auf Europas Straßen technischen Mängeln zum Opfer fallen. Eine jährliche HU soll Abhilfe schaffen.
© Foto: TÜV Süd Auto Service

EU-Verkehrskommissar Kallas stellt am Freitag neue Pläne zur Fahrzeugüberwachung vor, die eine deutliche Reduzierung der Verkehrstoten bringen sollen.

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Die EU-Kommission will ältere Autos jährlich zum TÜV schicken. In Deutschland ist dies bisher nur alle zwei Jahre Pflicht. Außerdem will Verkehrskommissar Siim Kallas Regeln für privat geführte Werkstätten festlegen, die solche Sicherheitstests machen. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Am Freitag will Kallas die Pläne offiziell vorstellen. Verschiedene Medien hatten Mitte Juni bereits über das Vorhaben berichtet.

Der Entwurf des Gesetzes sieht für die meisten Neuwagen die erste Hauptuntersuchung nach vier Jahren vor, dann nach zwei Jahren und danach jährlich. Ab einem Kilometerstand von 160.000 soll die Prüfung ebenfalls jedes Jahr fällig werden.

Doch es gibt bereits Widerspruch. "Wer fährt denn alte Autos? Leute, die nicht viel Geld haben", sagte der SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug. Das müsste der Gesetzgeber zumindest berücksichtigen. Auch der ADAC wehrt sich gegen die Pläne: "Jetzt will die EU-Kommission noch eins draufsetzen und die deutschen Autofahrer noch mehr zur Kasse bitten", teilte der Verband mit. Kürzere Prüfintervalle führten nicht zu mehr Verkehrssicherheit. Technische Mängel seien nur für 0,5 Prozent der schweren Unfälle verantwortlich.

Die EU-Kommission sieht das anders. Sie schätzt in dem Gesetzesentwurf, dass mehr als 2.000 Verkehrstote jährlich auf Europas Straßen technischen Mängeln zum Opfer fallen. Gemessen an Zahlen aus dem Jahr 2009 entspräche dies einem Anteil von mehr als fünf Prozent. Der TÜV Süd begrüßte das Vorhaben. Es sei "richtig und nachvollziehbar", die Prüffristen in den EU-Ländern zu vereinheitlichen. Ältere Fahrzeuge seien auch anfälliger für Probleme. (dpa)

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