Launch Europe
Kleine Riesen
Mit zwei pfiffigen Geräten für die Steuergerätediagnose macht Launch auf sich aufmerksam. Während der Creader IV das wohl kompakteste Auslesegerät am Markt ist, glänzt der Crecorder als praktische Mini-Blackbox für die Fehlersuche.
Um einen Fehlercode aus einem OBDII- oder EOBD-System auszulesen, gibt es viele Möglichkeiten. Launch hat mit dem Creader IV ein besonders handliches Gerät auf den Markt gebracht. Zum Einsatz wird der Creader an die genormte OBD-Schnittstelle angeschlossen, über die er mit Strom versorgt wird. Das Gerät ist danach umgehend einsatzbereit und lässt sich mit den beiden Tasten bedienen.
Leistung fast wie ein Großer
Was der Creader alles kann, zeigt er nach dem Anschluss an eine Diagnoseschnittstelle im Display an. Abwechselnd erscheinen dort die Menüpunkte Fehlercodes lesen, Fehlercodes löschen, Bereitschaftstest, MKL-Status und Fahrgestellnummer anzeigen. Außerdem lässt sich eine Anzeige einfrieren. Ausgewählt wird ein Menüpunkt während dessen Anzeige durch Betätigung der OK-Taste. Zurück geht es jeweils mit der roten Rückschritttaste. Je nach gewählter Funktion vergehen einige Sekunden bis das passende Protokoll gewählt ist, dann wird das Resultat im zweizeiligen Display angezeigt. Die Möglichkeiten des kleinen Displays sind bauartbedingt begrenzt, doch schneller lässt sich ein PO-Fehlercode kaum auslesen. Praktischerweise erscheinen die Fehlercodes in deutschem Klartext. Um sich schnell einen Eindruck von im Steuergerät abgespeicherten OBD-Fehlercodes zu machen, ist das kleine Gerät ideal. Vor allem die extrem leichte Bedienbarkeit gefällt. Es kann und soll ein vollwertiges Diagnosesystem nicht ersetzen, aber es ist eine praktische Ergänzung und nimmt in der Werkzeugkiste kaum Platz weg.
Wer den Crecorder erstmals in Händen hält, denkt unwillkürlich an moderne Unterhaltungselektronik. Erinnert die Verpackung doch stark an die eines bekannten MP3-Players und ist das Datenkabel in der Trendfarbe weiß beigelegt. Doch der Crecorder erweist sich bei genauerer Betrachtung als wertvolle Ergänzung jeder Diagnoseausstattung. Das kleine Gerät wird nämlich einfach auf die OBD-Schnittstelle eines Autos gesteckt und zeichnet von da an auftretende Fehlercodes und Daten auf. So lassen sich sowohl selten auftretende Fehler im Rahmen einer Probefahrt erfassen als auch feststellen in welcher Reihenfolge die Fehler auftreten.
Auswertung am PC
Bis zu 24 Stunden kann das kleine Gerät Daten aufzeichnen. Nach einer Probefahrt oder einer Fahrt durch den Kunden lassen sich die Daten leicht auf einen PC überspielen und dort auswerten. Daten lassen sich grafisch darstellen. Die dafür erforderliche Software kann jeder Kunde nach der Registrierung seines Crecorders aus dem Internet runterladen. Diese Datenschreiberfunktion wird losgelöst von einem kompletten Diagnosesystem nur selten im Markt angeboten. Dabei bietet der zeitliche Bezug aller aufgezeichneten Daten wertvolle Hinweise zum Entstehen von Fehlerwolken und zur Nachvollziehbarkeit der Fehlerursache. Weil der Crecorder preiswert angeboten wird und unabhängig von anderen Diagnosege-räten funktioniert, kann eine Werkstatt damit häufiger und mehr Kunden auf Probefahrt schicken. Bernd Reich