Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben am Mittwoch erneut die Autoindustrie für ihre Entscheidung gegen das Kältemittel CO2 gegeißelt. In Berlin kündigten sie heute auf einer Pressekonferenz an, im Rahmen einer neuen Informationskampagne auf die "in der Öffentlichkeit bisher zu wenig beachtete Klimaschädlichkeit herkömmlicher Autoklimaanlagen" hinweisen zu wollen. Durch Undichtigkeiten, bei Unfällen oder bei der nicht sachgerechten Verschrottung der Fahrzeuge seien allein im Jahr 2006 fast 2.300 Tonnen des bisher verwendeten Kältemittels Tetrafluorethan (R 134a) in die Atmosphäre entwichen. Dies entspreche dem Schädigungspotenzial von etwa drei Millionen Tonnen CO2 oder dem jährlichen Ausstoß von 1,7 Millionen Kleinwagen bei einer durchschnittlichen Kilometerleistung von 15.000 km. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch warf der Autoindustrie vor, ab 2011 geltendes EU-Klimaschutzrecht unterlaufen zu wollen. "Mit Taschenspielertricks planen die Autobauer noch auf Jahre den Verkauf von Neuwagen mit Klimakiller-Chemie", ereiferte sich Resch. Er warnte eindringlich davor, die von der Automobilindustrie verfolgten Pläne zur Einführung der "brennbaren und im Brandfall hochgiftigen" Chemikalie 1234yf in Autoklimaanlagen tatsächlich zu realisieren. "Die Alternative ist einsatzreif, sie heißt einfach CO2, belastet das Klima in diesem Zusammenhang nur minimal und ist gesundheitlich unproblematisch."
Kältemittel und Verbrauchsangaben: Klimaanlagen im Visier der Umweltschützer
Die beiden Verbände DUH und VCD warnen vor der "Klimaschädlichkeit herkömmlicher Autoklimaanlagen". Mit einer Kampagne wollen sie gegen das neue Kältemittel 1234yf mobil machen. Zudem bezeichnen sie die aktuelle Form der Ermittlung von NW-Verbrauchsangaben als "Verbrauchertäuschung".