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Kältemittel-Streit: Der Ton wird schärfer

10.12.2012 15:53 Uhr
Feuerwehreinsatz Fahrzeubrand
Im Streit um die mögliche Entflammbarkeit des neuen Klimaanlagen-Kältemittels R-1234yf wird der Ton schärfer.
© Foto: Clemens Bilan / dapd

Der FDP-Abgeordnete Knopek fordert ab 1. Januar den konsequenten Entzug der Typgenehmigung nicht gesetzeskonformer Fahrzeuge und Honeywell erneuert mit deutlichen Worten seine Kritik am Daimler-Test. Der VDA mahnt dagegen zur Besonnenheit.

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Im Tauziehen um einen Nachfolger für das bisherige Klimaanlagen-Kältemittel R-134a wächst der Druck auf die Autobauer, speziell auf die Daimler AG. Der Bundestagsabgeordnete und zuständige Berichterstatter, Lutz Knopek (FDP), erklärte Ende November nach einer Sitzung des Umweltausschusses, er erwarte vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), "dass es europäisches Recht in Deutschland uneingeschränkt durchsetzt" und nicht gesetzeskonformen Modellen die Typgenehmigung entzieht.

Die Daimler-Entscheidung, den designierten Nachfolger R-1234yf aus Sicherheitsgründen nicht zu verwenden, sei "vor allem Ausdruck von Versäumnissen in der Vergangenheit". Die Autoindustrie habe sechs Jahre Zeit gehabt, die Richtlinie 2006/40/EG umzusetzen, die Kältemittel mit einem niedrigeren Treibhauspotenzial vorschreibt. "Falsche unternehmerische Entscheidungen sind keine Rechtfertigung für Gesetzesbruch", erklärte Knopek. Gegebenenfalls müssten betroffene Hersteller darauf verzichten, ihre neuen Modelle mit Klimaanlagen auszustatten.

Auch eine Sprecherin der EU-Kommission deutete gegenüber asp-Online bereits an, dass eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung für R-134a über den 31. Dezember hinaus für die Verantwortlichen in Brüssel nicht in Frage kommt. Sie sei damals ausschließlich mit den Lieferschwierigkeiten der Hersteller von R-1234yf begründet worden. Diese seien nun behoben, so dass es keinen Grund für eine weitere Verlängerung gebe. Ohnehin schreibe die Richtlinie kein bestimmtes Kältemittel vor, sondern nur ein umweltfreundlicheres.

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KOMMENTARE


P. Meckl

11.12.2012 - 09:04 Uhr

Herr Knopek sollte sich mal darum kümmern, was Daimler beanstandet, gut es hätten alle Hersteller gemeinsam, bereits vor Jahren gegen diesen Monopolismus Einspruch einlegen müssen. Ich habe kein Verständnis für solch eine Blindheit unserer Politiker, die berufen sich auf Gesetzte, diese hätten genau diese Damen und Herren prüfen lassen und wären schon vor Jahren zum Ergebnis gekommen, die Alternativen Produktionsreif zu machen und keinen Ersatz für das 134a vor zu schreiben, das unseren freiwilligen Feuerwehren heute schon Angst macht. Solch ein stures, blindes Verhalten der Politik zeigt wieder wer die Politik macht und wo bleibt der Souverän?


Stefan Oltmanns

11.12.2012 - 10:42 Uhr

"Gegebenenfalls müssen betroffene Hersteller darauf verzichten, Ihre neuen Modelle mit Klimaanlagen auszustatten". Ich lach mich kaputt, wie weltfremd ist dieser Knopek eigentlich? Es ist zwar seit langem bekannt, dass ein neues Kältemittel kommt, aber warum werden konsequent die Augen vor dessen Gefährlichkeit verschlossen? Hier geht es nur um Geld, der Klimaschutz wird allenfalls vorgeschoben. Allein der Hersteller verdient sich dumm und dämlich, weil es viel teurer als R134a ist und nebenbei kostet der Klimaservice mal eben das dreifache wie bisher. Entweder es wird eine ungefährliche Alternative entwickelt, oder es muss bleiben wie es ist. Schwere Verletzungen im Falle von Unfällen sind sonst vorprogrammiert. Aber es muss wohl erst zur Katastrophe kommen, damit die Verantwortlichenn umdenken.


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