Jeder zweite Autofahrer verzichtet hinterm Steuer laut einer Studie bewusst aufs Telefonieren. Fast jeder Dritte (31,4 Prozent) telefoniert demnach über eine Freisprechanlage, und gut jeder Sechste (15,4 Prozent) fährt illegal mit Handy am Ohr, wie der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) am Mittwoch in Bonn mitteilte. Allerdings liege die Dunkelziffer der telefonierenden Fahrer vermutlich weitaus höher, so ein Sprecher. Telefonieren am Steuer ist nicht erlaubt und kann einen Punkt in Flensburg sowie 40 Euro kosten. Für die repräsentative Studie im Auftrag des DVR waren 2000 Verkehrsteilnehmer befragt worden.
Die DVR-Einschätzung wird von einer aktuellen Untersuchung der Allianz AG übertroffen, wonach die Ablenkung am Steuer einen großen Einfluss auf das Unfallgeschehen hat. Den Worten von Allianz-Vorstand Mathias Scheuber zufolge werde etwa jeder zehnte Unfall maßgeblich durch ablenkendes Verhalten der Autofahrer verursacht. Der Autor der Studie Dr. Jörg Kubitzki identifiziert die Nutzung des Mobiltelefons als häufige Unfallursache: Galten etwa ein Drittel Handyverstöße noch als Forschungsstand der letzten Jahre, waren es in der Befragung bereits 40 Prozent der Handybesitzer, die eine Nutzung beim Fahren nicht ganz ausschließen. 30 Prozent bestätigen das Lesen, 20 Prozent das noch gefährlichere Schreiben von SMS-Nachrichten während der Fahrt.(msh/dpa)